Gemütlich hanseatisch präsentiert sich der Eingang zum HANSA-PARK mit Blasmusik und Fotomaskottchen. Aber ich lasse mich von dieser Idylle nicht täuschen. Ich weiß genau, dass hinter den Bäumen irgendwo der Fluch von Novgorod
und viele weitere Adrenalin-Schocker warten. Ganz schlechte Karten für Schietbüxen wie mich.
Und da stehen wir schon vor der Achterbahn Nummer 1, der 28 Meter hohen Nessie, die es auf 85 km/h bringt. Von den fast 20 Kindern sind die meisten darin verschwunden, zumindest die 10jährigen. Ich erkläre meiner Tochter, dass sie damit allein nicht fahren darf, denn sie ist erst sechs. Dass sie in Begleitung eines Erwachsenen fahren dürfte habe ich verschwiegen, da mir kein Erwachsener einfällt. In den Rasenden Roland steigen wir ein, aber selbst die 50 km/h und 16 Meter Höhe reichen mir aus, um zu schwören, dass ich nur noch Kettenkarussell fahren werde. Als ich den Torre del Mar sehe, eine mutierte Kettenkarussellschleuder, widerrufe ich meinen Schwur sofort. Der Turm ist 85 Meter hoch und die Gondeln beschleunigen auf 70 km/h. Na toll, jetzt bleibt mir nur noch das Park-Angebot für Weicheier.
Der HANSA-PARK für Softies
Wer jetzt glaubt, dass es langweilig wird, der irrt sich. Es gibt genügend Fahrattraktionen, die auch schwache Nerven kitzeln und die fast zehn Themenwelten haben ebenfalls ihren Reiz. Während die größeren Kinder von einer Achterbahn zur nächsten liefen, waren wir im Wikingerland, auf dem Jahrmarkt, im Abenteuerland, in Mexiko und Bonanza City.
Von allen Themenwelten hat mir Bonanza City am besten gefallen. Hier wäre ich gern den ganzen Tag geblieben. Vielleicht hätte ich ja die Cartwright-Brüder (v.a. Little Joe) getroffen. Vorsorglich habe ich mich in Schale geschmissen und da man als Dame im Wilden Westen besser in Begleitung ist, stand ich unter dem Schutz eines Corporals und eines kleinen Privates.
Die Kostüme gibt es im Foto Studio in Bonanza City und das Verkleiden ging ziemlich schnell. Die Bilder konnten wir gleich mitnehmen.
Richtig cool (und ganz ungefährlich) ist die Fahrt auf den 100 Meter hohen Holstein-Turm. Der Fahrstuhl schraubt sich langsam drehend in die Höhe und belohnt mit einem super Ausblick über die Ostsee und die Lübecker Bucht.
Wir haben noch viel ausprobiert und für zwei Runden mit der Achterbahn „Schlange von Midgard“ habe ich noch einmal all meinem Mut zusammengenommen.
Der HANSA-PARK für Harte
Im Prospekt heißt es: „125 Attraktionen warten auf Sie – davon allein 35 x Fahrspaß.“. Die Fahrattraktionen sind in Kategorien eingeteilt: „Kinderspaß“, „Für Familien“ und „Adrenalin“. Zur letzteren gehören die Nessie, der Torre del Mar und die 28 Meter hohe Glocke, die mit 70 km/h schwingt. Kennt Ihr aus Kinderzeiten noch die Schiffsschaukeln? Das war gestern. Jetzt überschlägt man sich im Fliegenden Hai in 26 Meter Höhe. Die Eisenharten müssen den Fluch von Novgorod probieren. Wenn ich nur daran denke, kriege ich weiche Knie. Katapultstart im Dunkeln, Beschleunigung 100 km/h in 1,4 Sekunden, bis 40 Meter geht es hoch und auch wieder runter, das Ganze auf einer Länge von 750 Metern, bibber.
Nach sieben Stunden konnten wir die Kinder so langsam Richtung Ausgang lotsen. Zum Abschluss gab es noch die feucht-fröhliche Robbenshow. Bei der Sitzplatzwahl empfehle ich, auf die Farbgebung der Zuschauerbänke zu achten. Die blauen Bänke liegen im Spritzbereich und die Kids saßen in der ersten Reihe. Nach dem Sprung der Robben und literweise Spritzwasser fanden sie die Vorstellung nur noch halb so lustig.
Unser Fazit des Tages: Der HANSA-PARK lohnt sich. Ob als Vielfahrer oder Zuschauer, wir hatten einen genialen Tag und die Kinder waren völlig aus dem Häuschen. Rekordhalter war Eriks Freund mit 20 Nessifahrten. Frühes Ankommen lohnt sich, wir waren um 10.00 Uhr dort und hatten das Glück, nirgendwo anstehen zu müssen. Der Park ist trotz seiner Größe überschaubar und gut zu erlaufen. Als Freizeitpark-Skeptiker hat mich der HANSA-PARK überzeugt und die Kinder sowieso. 🙂
Infos zum HANSA-PARK
Hinkommen
Der HANSA-PARK liegt nördlich von Lübeck und ist super angebunden. Er befindet sich in unmittelbarer Nähe der Autobahn A1, Abfahrt 14 (Neustadt i.H. – Mitte) oder Abfahrt 15 (Eutin). Es stehen 5000! Pkw-Parkplätze zur Verfügung + weitere für Caravans und Busse.
Die umweltfreundliche Anreise mit der Bahn erfolgt bis zum Bahnhof Sierksdorf, von dort sind es ca. 10 Minuten zu Fuß bis zum Park.
HANSA-PARK
Am Fahrenkrog 1
23730 Sierksdorf
www.hansapark.de
Öffnungszeiten & Preise
Der Park ist vom 1. April bis 1. November 2015 geöffnet. Die genauen Zeiten findet Ihr hier: Öffnungszeiten_Hansapark
Kinder unter 4 Jahren | Eintritt frei |
Kinder 4 – 14 Jahre | 28,00 EUR |
Besucher ab 15 Jahren | 35,00 EUR |
Geburtstagskinder bis 14 Jahre | Eintritt frei |
GRUPPENTICKETS | |
Kinder 4 – 14 Jahre | 22,00 EUR |
Erwachsene (ab 15 Jahren) | 28,00 EUR |
Tagesparkticket Pkw | 04,00 EUR |
Alle Tickets sind auch online buchbar.
Übernachten
Direkt am Park liegt der Ferienpark „HANSA-PARK RESORT AM MEER“ mit Bungalows, Reihenhäusern und Ferienwohnungen im skandinavischen Stil. Ansonsten gibt es in der Nähe Übernachtungsmöglichkeiten in Lübeck, Neustadt oder Grömitz.
Jetzt mal Butter bei die Fische. Seid Ihr Achterbahn tauglich oder gehört Ihr eher zur Softiefraktion?
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[…] Ach… Auch wenn Achterbahnen und Co. nichts für dich sind. Der Hansa-Park bietet für jeden etwas. Ines schreibt in ihrem Bericht auf My Family on Tour genau darüber. […]
Ich kann das so gut nachfühlen. Wir haben Saisonkarten und ich bin froh, dass Kind zum Saisonende erst drei wird und ich somit momentan noch Spaß haben kann in den Kleinkindbereichen. Die sind allerdings klasse 😉
Ja, die Kleinkindbereiche sind super und auch für Erwachsene toll. Ich wünsche Euch noch eine schöne Saison. LG, Ines
Netter Bericht aus Sicht eines Nicht-Adrenalin-Junkies 😀 Schön, dass der Tag trotzdem nett war und der HANSA-PARK so gut abgeschitten hat.
Ich hab den Artikel auch gleich mal bei uns bei Facebook geteilt.
lg
Andrea
Vielen Dank, war wirklich ein super Tag und Danke für`s Teilen. LG, Ines
Das ist ja witzig 🙂
Wir fahren morgen hin!!! Danke für den Bericht, bei uns ist die ganze Familie heiß auf Achterbahnen und Adrenalinausschüttung. Da ergänzen wir uns also wunderbar.
Liebe Grüße,
Marc
Na dann viel Spass, bin gespannt, wie Euch der Fluch von Novgorod bekommt. LG, Ines
Wartet bis übermorgen, am den Tag eröffnet Kärnan.
Zu spät gelesen 🙁
Habs im Park auch mitgekriegt… ich habe mir deshalb schon in Hintern gebissen…
Aber wegen Kärnan fahr ich da definitiv nochmal hin!
Oh mein Gott, KÄRNAN, ich würde sterben. Bibber.
Oh ja, ich war gestern zur Eröffnung da, die Bahn ist wirklich der Hammer, aber auch sehr heftig. Man wird ziemlich herumgeschleudert.
Aber mir macht sie wirklich viel Spaß, bin gestern trotz langer Wartezeit 2 mal gefahren, und würde es immer wieder machen.
Wie witzig. Bilder aus dem Hansa-Park habe ich seit 30 Jahren nicht gesehen. Danke also. (Bonanza City gabs damals auch schon. Ansonsten so gut wie nix.) Liebe Grüße, Stefanie
Wow, so lange gibt es den HANSA-PARK schon? Das hätte ich nicht gedacht. Und Du warst damals schon da? LG, Ines
Ich kann mich sogar noch erinnern, als es Hansa-LAND hieß. Und davor war es Legoland. Lieben Gruß zurück!
Die erste Eröffnung war 1973, damals noch als Legoland, das Konzept ging nicht auf und der Park wurde 1976 wieder geschlossen. Und 1977 wurde der Park dann als Hansaland neu eröffnet, 1987 dann unbenannt in Hansa Park.
Bis 1989 war der Park noch unerreichbar für mich. Und letztlich habe ich meinen jetzigen Besuch auch den Kindern zu verdanken. LG, Ines
Hallo,
den Park gibt es seit den 70ern schon, anfangs noch ein Legoland nur die Masse war noch nicht bereit dafür und er wurde geschlossen. Ende der 70er hatte dann Herr Leicht Sen. den Park übernommen und nach einigen umbauten als Hansaland wiedereröffnet. Als ein Neuheit diente es das man nur einmal bezahlen musste und alles sooft wie man mag fahren konnte. Vor ein paar Jahren wurde es dann der Hansapark mit dem Konzept: Hanse in Europa.
Mfg Sven