Reisevorbereitung London
Bevor wir nach London geflogen sind, hat der Sohnemann einen Reiseführer für Kinder bekommen. „Für Eltern verboten: London. Der cool verrückte Reiseführer“ von Klay Lamprell, national Geographic. Nur der Vollständigkeit halber, ich hatte noch einen zweiten beim Nele Verlag entdeckt. „London: Reisen, Raten & Entdecken für Kids“ in der Reihe Globetrotter Kids.
Ich selbst hatte zwar auch einen Reiseführer, habe mir aber noch zwei kostenlose London-Apps hochgeladen.
Vor allem Journey Pro habe ich viel genutzt, um mir die besten Verbindungen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln rauszusuchen. London Official Guide ist ein digitaler Reiseführer mit kurzen Infos zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und aktuellen Veranstaltungstipps, sortiert nach kostenfrei und kostenpflichtig.
Damit der Viermal Fernweh-Sohn sein Taschengeld gut im Griff hat, habe ich ihm eine Umrechnungstabelle im Taschenformat ausgedruckt. Das fand er super, weil er mich nicht dauernd fragen musste, wieviel Pfund soundsoviel Eure sind.
Unser wichtigstes Gepäckstück war der Adapter, um Handy, iPod und Nintendo laden zu können. Also nicht vergessen!
Ankommen in London
Vom Flughafen fährt der Heathrow Express viermal pro Stunde in nur 20 Minuten zur Paddington Station, kostet aber immerhin 20 £ pro Person. Preiswerter sind die Busse von National Express für ca. 6 £ oder die U-Bahn, beide brauchen ungefähr 40 Minuten ins Londoner Zentrum.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kommt ihr super schnell und bequem durch die Stadt. Es gibt verschiedene Tickets, z.B. die Travelcard, eine Zeitkarte, die zwischen einem und sieben Tagen gültig ist und die Oyster Card, eine wieder aufladbare Karte. Von dem Guthaben auf der Karte wird bei jeder Fahrt ein Betrag abgezogen. Je nachdem wie oft ihr am Tag fahrt, berechnet die Karte den günstigsten Preis für alle Fahrten. Der London Pass lohnt sich für diejenigen, die viele Sehenswürdigkeiten besuchen wollen. Für uns war die beste Variante eine ganz normale Tageskarte für 8,70 £, da Kinder bis 10 Jahre kostenlos fahren. Achtung! Vor 09.00 Uhr kostet sie 17 £. Wir sind am Flughafen Heathrow auf einen netten Ticketverkäufer gestoßen, der uns den Tipp gab bis 09.00 Uhr zu warten.
Rumkommen in London
Das Angebot an Sightseeing-Touren ist riesig: Z.B. per Bus mit den Hop-On-Hop-Off Touren, die sind allerdings recht preisintensiv. Eine Familie mit 2 Erwachsenen und 2 Kindern kann mindestens 80 £ einplanen. Mit dem Boot über die Themse schippern, das geht auch mit hop-on-hop-off Schiffstouren. Tickets sind den ganzen Tag gültig und kosten ab 22 £ für Erwachsene und 11,50 £ für Kinder.
Derzeit gibt es Gratistickets für Kinder, d.h. pro zahlendem Erwachsenen ist ein Kinderticket kostenlos. Wer lieber an Land bleibt, kann London auch mit dem Fahrrad oder auf Themenspaziergängen zu Fuß entdecken, z.B. auf dem Jack The Ripper Walk, Charles Dickens`London oder dem Harry Potter Walk. (ab 9 £ www.walks.com).
Übernachten in London
Hotels sind vor allem für Familien in London ziemlich teuer. Alternativen dazu sind die Anbieter privater Unterkünfte wie Wimdu, 9flats , Airbnb und Bed & Breakfast. Auf der Website von visit london findet Ihr eine Auswahl familienfreundlicher Hotels.
Da wir nur zu zweit waren, habe ich uns ein kleines, gemütliches Hotel gebucht und das relativ lange im Voraus. Wichtigstes Kriterium bei der Hotelauswahl war eine schnelle Verbindung ins Zentrum und zum Flughafen. Wir haben im Stadtteil Kensington, nur drei Minuten von der U-Bahn-Station Gloucester Road gewohnt. Mit der Picadelly Circus Line hatten wir eine Direktverbindung nach Heathrow (ca. 40 Minuten) und zum Picadelly Circus. Das Ashburn Hotel hat 38 Zimmer, einen kleinen Frühstücksraum und eine Bar. Die Zimmer sind ganz kuschlig und die Fenster doppelt verglast, so dass wir vom Straßenlärm nichts gehört haben.
London mit Kindern erleben
Die Liste der must see´s und must do´s ist in London lang. Da hat jeder seine Prioritäten. Gut zu wissen ist aber, dass Ihr schon fürs Warten vor Museen, Attraktionen und Co. ausreichend Zeit einplant. Gerade am London Eye und bei Madame Tussauds können da schon mal zwei Stunden draufgehen (und der Eintritt ist auch verdammt teuer). Für ein Wochenende ist die Zeit begrenzt und so haben wir uns auf die bekannten Sehenswürdigkeiten konzentriert, das war auch Eriks Wunsch.
Ganz ohne Anstehen und quasi kostenlos sind die Straßenkünstler aller Art, die es in der gesamten Innenstadt gibt. Es lohnt sich auf jeden Fall, hier und da mal stehen zu bleiben.
Vor allem für ältere Kinder hat London jede Menge zu bieten. Spannende Museen (Sherlock Holmes Museum, Science Museum, British Museum und das Natural History Museum), ein Gruselkabinett – London Dungeon, den Zoo und Cutty Sark – ein Museumsschiff aus dem 19. Jahrhundert. Spielplätze sind auch in relativ zentraler Lage zu finden, z.B. der Diana Memorial Playground in Kensington Gardens (U-Bahnhof Queensway) und nicht zuletzt alles rund um Harry Potter. An dieser Stelle muss ich den abgedroschenen Satz mal loswerden. In London kommt jeder auf seine Kosten.
Auf den Spuren von Harry Potter
In London gibt es viele Drehorte der Harry Potter-Filme: Das Gleis 9 3/4 am Bahnhof Kings Cross (gleich nebendran ein HP-Fanshop), die Winkelgasse in den viktorianischen Arkaden des Leadenhall Market (Gracechurch Street, in der Nähe des Monuments), die Gringotts Koboldbank im Australia House (Ecke Strand/Aldwych) und das Reptilienhaus des Londoner Zoos als Harry das erste Mal Parsel sprach.
Wenn Euch das nicht reicht, dann könnt Ihr auf einer Warner Bros. Studio-Tour hinter die Kulissen der Zauberfilme schauen (www.wbstudiotour.co.uk). Und das im wörtlichen Sinne, es werden Filmkulissen gezeigt, Kostüme, Modelle usw. Die Studios liegen etwas außerhalb, im Londoner Nordosten und sind mit dem Zug zu erreichen oder per Bustransfer ab London Zentrum dreimal täglich. Der Eintritt kostet 30,00 £ für Erwachsene und 22,50 £ für Kinder.
Weiterführende Informationen findet Ihr hier: the-magician.co.uk und the-magician.co.uk.
Einen „Harry-Potter-Stadtrundgang“ könnt Ihr auch noch unternehmen. Er dauert gut sechs Stunden und führt Euch zu den Drehorten in London. Den Plan könnt Ihr kostenlos als PDF (in Englisch) herunterladen unter: the-magician.co.uk.
Chelsea-Stadionführung
Dies ist mein ultimativer Tipp für Fußballfreaks, Jungs (kleine und große) und gehört zu unseren London-Highlights. Die Stadium Tours & Museum finden täglich statt (außer an Heimspieltagen) und starten zwischen 10.00 Uhr und 15.00 Uhr im 30-Minuten-Takt. Eine Führung dauert ca. 1,5 Stunden. Ich empfehle, die Tour im Voraus mit einem festen Starttermin zu buchen. Viele Anbieter verkaufen nur Tickets für die Tour und das Museum – ohne festen Zeitpunkt. Dann kann es passieren, dass ihr zwar Tickets habt, aber nicht mitkommt. Kosten: ab 17 £ pro Erwachsener und 11 £ pro Kind.
Plant auch Zeit für das Museum ein, denn das Schießen im Torwand-Raum macht großen Spaß und im Anschluss an die Stadionführung brauchten wir noch eine Weile, um uns durch den Chelsea-Meagstore zu arbeiten.
Und der Vollständigkeit will ich mal erwähnen, dass es auch Stadionführungen von Arsenal und Fulham gib. Mehr Infos und Bilder gibt es in unserem Reisebericht London.
Musical, Theater & Co
London ist ein wahres Mekka für Kunst-, Kultur- und Musikliebhaber. Miss Saigon habe ich vor vielen Jahren gesehen und aus der Vorstellung Billy Elliot wurde dieses Mal leider nichts. Aber ich will Euch nicht vorenthalten, wo Ihr nach günstigen Tickets schauen könnt. Am Leicester Square steht der bekannte TKTS-Ticket Shop, der vergünstige Eintrittskarte verkauft, teilweise bis 50 Prozent günstiger.
Einkaufen
Die bekanntesten Einkaufsstraßen sind die Oxford und Regent Street. Dort am Wochenende shoppen zu gehen ist ungefähr so entspannt, als würde man versuchen, in den Niagarafällen Brustschwimmen zu üben. Noch einmal bekommt mich niemand dazu, am Samstag Nachmittag dort shoppen zu gehen, vielleicht mal an einem Montag Vormittag. Aber ich hatte Erik versprochen, zu Hamleys zu gehen, einem Mega- Spielzeugladen in der Regent Street. Wie es mir gefallen hat, könnt Ihr ebenfalls in unserem London Reisebericht lesen.
Wesentlich angenehmer fand ich es im One New Change (einem kleinen Shopping Center direkt hinter der St. Pauls Cathedral), im berühmten Kaufhaus Harrods in Knightbridge und rund um Covent Garden. Das Westfield Shopping Center ist Londons größter Einkaufstempel, zu erreichen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bis Shephers`s Bush oder White City.
Essen in London
Wer die Wahl hat, hat die Qual. In London gibt es einfach alles und ich lasse mich gar nicht hinreißen, einzelne Restaurants zu empfehlen. Wir haben oft in Coffee Shops eine Pause eingelegt, einmal auch in einem waschechten Pub.
Am besten hat es uns aber in China Town gefallen. Das Essen ist lecker und die Gegend ist einfach cool. Erik schwärmt immer noch von (meinem) Essen. China Town liegt in Soho, rund um die Gerrard Street.
Weitere Infos zu London mit Kindern
Auf der Seite von visit london gibt es eine eigene Rubrik für Familien in London und auf der Seite von london.de.
London ist eine gigantische Stadt und mit den vielen berühmten Sehenswürdigkeiten auch für Kinder spannend. Das Angebot ist so riesig, dass jeder das Seine findet. Sicher kann man London auch mit kleineren Kindern problemlos erleben. Für Erik und mich war es genau der richtige Zeitpunkt. Er hatte zu vielen Dingen schon eine Beziehung, kann etwas mit der Sprache anfangen und hat ein gutes Durchhaltevermögen.
Uns hat London so begeistert, dass wir wiederkommen und dann gemeinsam mit Mann und Töchterchen. Wir haben schon heute einiges auf der Wunschliste: Führung durch den Tower mit einem Beefeater, Afternoon Tea mit Scones und clottet Cream, noch mal China Town, Billy Elliot (wenn das Musical dann noch läuft), das British Museum …
Habt Ihr noch Empfehlungen? Dann freue ich mich auf Eure Kommentare.
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London ist so großartig! Hat sich der Kinderreiseführer gelohnt? Planen im Sommer nach England und auch nach London zu reisen.
Viele Grüße, Jochen
Mein Sohn fand ihn gut, wir haben ihn inzwischen inzwischen schon häufiger verborgt.
Ich drücke Euch die Daumen, dass Reisen wieder möglich ist.
Wir wollen im Sommer auch wieder nach London und dann weiter durchs Land.
Mal sehen, ob Corona uns lässt.
Liebe Grüße, Ines
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Hallo miteinander, ein toller Bericht habt Ihr geschrieben. Super :-). Wir waren 2014 & 15 jeweils im Herbst ein paar Tage in London (Mein Mann geschäftlich). Lustig, das erste mal auch im Hotel Ashburn im gleichen Zimmer wie Ihr, damals haben meine Tochter und ich auch die Harry Potter Studios und das London Eye besucht.
Letztes Jahr waren wir dann auf verschiedenen Flohmärkten, gönnten uns das Erlebnis „Hightea“ und fuhren an einem Sonntag Nachmittag mit einer Velo-Rikscha vom Coventgarden auf die Oxfordstreet. Nächsten Monat gehen wir wieder nach London, zuerst 2 Tage nach Brighton, danach in eine Airbnb im „Hammersmidth“. Wir freuen uns schon. Danke Euch für die tollen Tipps.
Ist ja lustig mit dem Ashburn Hotel. Für uns wird es mal wieder Zeit, nach London zu fliegen, die Jüngste drängelt schon. Tolle Sachen habt Ihr gemacht, Rikscha klingt super und Flohmärkte auch, die haben wir beim letzten Mal nicht geschafft. Liebe Grüße, Ines
[…] family on tour: London mit Kind, London mit Kind praktische Tipps Looping Magazin: In 48 Stunden London mit Kind entdecken Kind am Tellerrand: London mit Kindern. […]
Ein Tipp für eine Unterkunft in London, die wir im Sommer 2014 genutzt haben: In den Sommerferien bietet das Imperial College (im gehobenen Viertel Knightsbridge) seine Wohnheime als Hotel an. Zimmer mit Bad/WC, inklusive Bettwäsche, Handtücher, kleinen Seifen und Frühstück. Qualitativ ist es ein sehr gutes 3* Hotel, aber gemessen an London und der Lage ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis.
Gerade wenn man mit Kindern unterwegs ist oder länger verweilt, ist es vom Vorteil, auch eine Waschmaschine benutzen zu können (Waschmaschinen und Trockner vorhanden).
Ein paar Minuten zu Fuß von der Station South Kensington entfernt. Tolle Museen und der Hyde Park einen Katzensprung entfernt. Ein kleiner Supermarkt ist auch im Gebäudekomplex vorhanden. Einziges Manko war das Frühstück, das war nicht ganz so unsers :-/
Vielen Dank für den Tipp, London steht nach wie vor auf unserer Reiseliste. Und dann mit der ganzen Familie. Liebe Grüße, Ines
[…] my fmaily on tour – praktische Tipps für London mit Kind […]
Herzglitzer war noch nie in London und ist nach diesen Zeilen noch gespannter, wann es endlich klappt.
China Town…da habe ich glaub ich damals nicht gegessen. Wenn ich deinen Beitrag so lese, sollte ich mich jetzt echt darüber ärgern. Und es gibt ein Kaufhaus nur für Spielzeug? Gut das wir uns jetzt mit Infos ergänzen können. 🙂 Hihi. Freue mich auf weitere Beiträge von dir!
[…] Übrigens: Ines Rewel vom Blog “My family on tour” war ebenfalls in London. Sie hat dort mehr Zeit verbracht, hat deshalb einen besseren Überblick, und ich empfehle euch ihren Reisebericht und ihre praktischen Tipps für London-Reisen mit Kindern. […]
Was für eine schöne Zusammenfassung! Wir haben auf unserer Großbritannien-Rundreise nur einen einzigen Tag in London verbracht und uns dabei ebenfalls auf die gängigen Sehenswürdigkeiten beschränkt. Eine Zufallsentdeckung, die uns sehr gut gefallen hat: Der Bronze-Zeitstrahl zur Stadtgeschichte in Bildern auf der Aussichtsplattform an der U-Bahn-Station Tower Hill – da haben wir mehr über die Stadt gelernt als im British Museum (was hauptsächlich daran lag, dass es dort wahnsinnig voll war – unbedingt gleich morgens hin!). Unser Bericht: http://family4travel.wordpress.com/2013/10/06/london-mit-kindern/
Viele Grüße,
Lena
Den Bronze-Zeitstrahl haben wir leider nicht gesehen, da wir mit dem Bus zum Tower Hill gefahren sind. Kommt auf meine Liste für die nächste London-Reise. Viele Grüße von Ines
[…] Alle praktischen Tipps, Infos und Preise zu unserer London-Reise und gererell zum Thema London mit Kind, findet Ihr hier. […]