Griechenland steht schon länger auf Eurer Bucket List aber Ihr wisst nicht, welche der gut 3.000 Inseln zu Euch passt? Ihr sucht Strandleben, Natur, Sport, gutes Essen, Geschichte zum Anfassen oder am besten alles zusammen? Hier seid Ihr richtig, denn ich stelle Euch in drei Teilen einige Inseln vor. Keine ist wie die andere und doch haben sie alle etwas gemeinsam – Filoxenia – die berühmte griechische Gastfreundschaft. Los geht das griechische Kaleidoskop mit Samos, der Chalkidiki und Kreta.
Samos – grüne Heimat des Pythagoras
Samos liegt in der östlichen Ägäis, nur einen Katzensprung (ca. 1,5 km) von der türkischen Küste entfernt. Die Insel ist ein Kleinod mit Wäldern, Bergen, üppiger Vegetation und sie ist vor allem eines – GRÜN. Das macht sie zu einer der beliebtesten Wanderinseln Griechenlands. Vom Spaziergang bis zur anspruchsvollen Wanderung ist alles möglich.
Mein Wandertipp für Samos ist die Gegend um Manolates, ein liebevoll gepflegtes autofreies Bergdorf. Es gibt verschiedene Wanderungen, die nach Manolates führen. Empfehlen kann ich die Tour durch das Tal der Nachtigallen oder von Vourliotes nach Manolates.
Für einen Strandurlaub ist Samos ebenfalls gut geeignet. Die beliebtesten Strände liegen im Südwesten und Südosten, beide heißen Psili Ammos. Rund um Kokkari gibt es tolle Kiesstrände, z.B. den Lemonaki Beach. Kokkari ist mein persönlicher Favorit, ein charmanter kleiner Ort mit einer typischen Hafenpromenade, Tavernen direkt am Strand und ein guter Ausgangspunkt zum Wandern.
Geschichte, Ausgrabungen, Antike, das verbindet man auf Samos v.a. mit dem größten Touristenort Pythagorio, der nach dem berühmten Mathematiker benannt wurde. Sehenswert sind das Archäologische Museum, der Tunnel des Eupalinos, das Heraion und das Kloster Spilianis.
Auf Samos lässt sich ein Wander- und Strandurlaub mit Geschichte und Kultur wunderbar verbinden. Große Hotelanlagen mit Kinderclub & Co sucht man hier vergeblich, dafür ist die Auswahl an Pensionen und kleinen Hotels umso größer.
„Die kürzesten Wörter, nämlich „ja“ und „nein“, erfordern das meiste Nachdenken.“
Pythagoras (um 550 vor Chr.)
Chalkidiki – Traumstrände in Stadtnähe
Ok, hier schummle ich etwas. Die Chalkidiki, südlich von Thessaloniki, ist keine Insel, sondern eine Halbinsel im Norden Griechenlands. Ihre drei Finger (die Griechen sagen Beine) Kassandra, Sithonia und Athos ragen ins Meer und sorgen für Inselfeeling. Alle drei Finger haben fantastische Strände, Buchten und chillige Strandbars.
Auf der Kassandra ist touristisch gesehen am meisten los. In Kalithea, Chanioti und Pefkochori steppt in der Hochsaison der Bär. Edel urlauben lässt es sich im luxuriösen Sani Beach Resort im Nordwesten der Kassandra. Ruhiger ist es an der Westküste zwischen Elani und Loutro, hier verbringen eher die Griechen ihren Urlaub.
Ich wohne gern in Siviris, einem kleinen Ort mit nur einem Hotel, dafür jeder Menge Appartements und einem flach abfallenden Sandstrand, perfekt für Kinder. Meine Lieblingstaverne ist das Diamantis direkt am Strand.
Mein Lieblingsort Afithos liegt an der Ostseite des ersten Fingers. Ein gigantisch schönes Freiluftrestaurant gibt es in Kriopigi, direkt auf der Platia.
Der zweite Finger, die Sithonia, ist landschaftlich wilder, bergiger und unberührter. Größter Ort ist Neos Marmaras mit netten Cafés und einem schnuckligen Hafen. Fünf Kilometer landeinwärts liegt in den Bergen das Dorf Parthenonas, einst von allen Einwohnern verlassen. In den letzten Jahren wurden die Häuser nach und nach renoviert, inzwischen gibt es eine kleine Pension, zwei Tavernen und eine wunderbare Aussicht.
Von den vielen super Stränden gehört Sarti (an der Ostküste) zweifellos zu den Traumstränden der Chalkidiki.
Der heilige Berg Athos
Für Frauen verboten ist Finger Nr. 3, die Autonome Mönchsrepublik Athos. Hier leben ca. 2000 Mönche und Zutritt zu den abgeschiedenen Klöstern haben nur männliche Besucher mit Sondergenehmigung. Von Ouranopoli, einem kleinen Hafenstädtchen, kann man per Boot an der Küste entlangschippern und so zumindest vom Wasser aus einen Blick auf die etwa 20 Klöster werfen.
Die Chalkidiki ist in erster Linie etwas für Strandurlauber. Wer mehr möchte, der bekommt es auch: Idyllische kleine Orte, griechisches Leben pur, eine abwechslungsreiche Landschaft auf den drei Fingern und ein unentdecktes Hinterland.
Thessaloniki – Großstadt in Strandnähe
Thessaloniki ist für mich mehr als nur ein Zwischenstopp am Flughafen oder Ausgangspunkt zu den „Hot Spots“ Nordgriechenlands wie der Chalkidiki, Katerini und dem Olymp.
In Griechenlands zweitgrößter Stadt herrscht ordentlich Trubel, aber auch alles, was das Herz des Antike-Liebhabers begehrt: Byzantinische Kirchen, ein archäologisches Museum, Stadtmauer, Ruinen, Ausgrabungen usw. Saloniki (wie die Griechen sagen) ist ein Stück echtes Griechenland, hier kann man in das „normale“ Leben eintauchen.
Ladadika gehört für mich zu den schönsten Ecken der Stadt. Aus den ehemaligen Lagerhallen ist ein trendiges Ausgehviertel mit hippen Bars und Restaurants geworden.
Meteora – Märchenkulisse zwischen Himmel und Erde
Auch Meteora ist definitiv keine Insel. Aber diese unglaubliche Landschaft kann ich Euch nicht vorenthalten. Zu schön sind die Felsnadeln, die sich aus der thessalischen Ebene bei Kalambaka erheben. Faszinierend sind die Meteora-Klöster auf den Felsspitzen, die bei Nebel schwebend erscheinen. Heute sind noch sechs Klöster, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, bewohnt und können teilweise besichtigt werden.
Thessaloniki ist ungefähr 230 km von Meteora entfernt. Ein Tagesausflug ist gut machbar, drei bis vier Stunden Fahrzeit pro Strecke solltet Ihr auf jeden Fall einplanen.
Zum ausführlichen Reisebericht geht es hier: Die Meteora-Klöster, magische Felsen.
„Das Glück gehört denen, die sich selbst genügen.“
(Aristoteles um 360 vor Chr.)
Kreta ist für alle da …
… und das meine ich durchaus positiv. Auf der größten griechischen Insel, die ganz im Süden Europas liegt, findet jeder sein Plätzchen und ein Urlaub reicht nicht, um die Insel richtig kennenzulernen. Wir haben uns auf den Westen Kretas beschränkt und ein Stück vom Süden.
Ich mag besonders den Westen Kretas mit den Orten Chania und Rethymnon. Beide Städte haben Charme, hier kann man sich im Gassengewirr verlieren und das Flair der venezianischen Häfen genießen.
Die Gegend um Chersonissos (im Osten) ist sehr touristisch, hier gibt es v.a. Hotels mit „Rundumsorglospaket“, will heißen, mit gut ausgebauter touristischer Infrastruktur, All Inklusive-Angeboten usw. Sehr schick wird es in Elounda mit edlen Hotels und Privatstränden. Hier ist die Dichte der 5-Sterne-Hotels in Griechenland am höchsten.
Kinder lieben Wasserparks und davon gibt es auf Kreta drei. Sie liegen an der Nordküste zwischen Chania und Chersonissos.
Das Kontrastprogramm zur Nord-/Ostküste findet Ihr in den Bergdörfern. Hier im Hinterland ist Kreta ursprünglich wie eh und je.
Wer gut zu Fuß ist sollte die Insel nicht verlassen, ohne durch eine der Felsschluchten gewandert zu sein. Die bekannteste ist die 18 Kilometer lange Samaria-Schlucht. Wir sind durch die Imbros-Schlucht gelaufen, sie ist ebenso spektakulär und mit ihren acht Kilometern Länge auch für kleinere Kinder geeignet.
Ich gebe zu, dass ich manchmal ein Kulturbanause bin, zumindest wenn es um alte Steine geht. Den Palast von Knossos habe ich mir nicht entgehen lassen, er ist immerhin eine der wichtigsten Ausgrabungsstätten Griechenlands.
Der April erwies sich für uns als perfekter Reisemonat, schneebedeckte Berge, angenehme 20 Grad und schön leer. Kreta ist vielfältig und bedient die gesamte Urlaubspalette – vom idyllischen Bergdorf über Antike, Wassersport, Wandern bis hin zum perfekten Strandurlaub. Hier noch zwei Lesetipps: Die Reiseberichte von Britta (smart family travel) und Sophie (Berlin Freckles), die gerade erst auf Kreta waren.
„Wer die Welt bewegen will, sollte erst sich selbst bewegen.“
Sokrates (um 450 vor Chr.)
Im zweiten Teil geht es um Kreuzritter, Hippokrates und die Prinzessin Sissi auf den Dodekanes und den Ionischen Inseln. Bis bald, taleme. 😉
Mehr Reiseberichte aus Griechenland
- Kalós orissate. Wohin in Griechenland, Teil 2.
- Inseltipps für Griechenland, Teil 3
- Lasst uns zum Griechen gehen | drei Tage in Athen
- Griechenland: Meteora-Klöster, Magie zwischen Himmel und Erde
- Mamma Mia-Spurensuche. Wo sich Donna und Sam das Ja-Wort gaben.
Vielen Dank für die super Übersicht! Für uns geht es im Mai ebenfalls nach Kreta und ich konnte tolle Ideen für Ausflüge für die ganze Familie mitnehmen!
Ich wünsche Euch eine tolle Zeit in Griechenland.
LG Ines
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Ah, jetzt habe ich den Bericht über Kreta gefunden. 🙂 Ja Knossos musste ich mir auch ansehen. Wenn die Sonne untergeht und das Areal in ein warmes Licht getaucht wird, sieht es gleich noch mal schöner aus. Wir haben dort übrigens einen so leckeren Smoothie getrunken, wow. Als wir da waren, war die Samaria Schlucht leider schon geschlossen, wir waren dann in der Imbros-Schlucht, die auch schön ist.
LG Myriam
Die Imbros-Schlucht fand ich auch super, leider ist Kreta schon etwas länger her, es wird mal wieder Zeit … :-). LG, Ines
[…] Die Bilder stammen von unseren Reisen nach Samos, Naxos, Paros, Santorini, Chalkidiki, Rhodos und […]
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Hallo Ines und ein frohes neues Jahr vorab 🙂 Wir haben vor zwei Tagen unseren ersten Kreta Urlaub gebucht. Im Juni geht es los, nocheinmal das letzte Mal die ferienfreie Zeit auskosten. Durch das stöbern meiner abonnierten Blogs bin ich gleich bei dir als erstes auf einen passenden Bericht gestossen um somit schon mal ein paar Anregungen zu finden.
Lieber Christian, das klingt super, Kreta in der Vorsaison. Ich bin gespannt, wie es Euch gefällt. Meine Vorliebe für Griechenland lässt sich ja kaum verbergen. Dir und Deiner Familie wünsche ich auch ein glückliches Jahr 2016. Viele Grüße, Ines
[…] allem die über das Inselhopping bzw. eine Übersicht über die griechische Inselwelt. Mein ganz persönliches Highlight auf ihrem Blog war aber der Artikel über das ABBA Museum in […]
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Liebe Ines,
hab vielen Dank für die Verlinkung und die vielen tollen Tipps. Ich merke schon, mein Kurzaufenthalt auf Kreta wird definitiv nicht die letzte Reise nach Griechenland gewesen sein.
Liebe Grüße, Sophie!
Schön, dass es Dir auf Kreta gefallen hat. Den Osten haben wir ja bewusst ausgelassen und uns auf die Gegend um Rethymnon/Chania konzentriert. Ich bin ja bekennender Hellas-Liebhaber und freue mich über jeden, der meine Begeisterung teilt. LG, Ines
Ein toller Artikel Ines. Wurde auch mal Zeit eine solche Zusammenfassung. 🙂
Leider nur könnte ich mich trotzdem nicht entscheiden wo ich zuerst hinfahren sollte. Wahnsinn wie wunderschön Griechenland ist. Ich verstehe deine Liebe immer mehr.
Ich bin gespannt auf Teil 2 und 3.
Die Fotos sind übrigens wieder mal super schön!
Danke Janine und Du hast vollkommen Recht, das war mal überfällig. Und wenn Du Dich nach dem 3. Teil immer noch nicht entscheiden kannst, bekommst Du eine persönliche Beratung. 😉 GLG Ines