Wir betreten den Raum mit einem mulmigen Gefühl. Er liegt im Halbdunkel und wir wissen immer noch nicht genau, was uns erwartet und was wir tun müssen. Über uns trommelt lautstark der Regen, das Donnerkrachen lässt uns zusammenzucken. Ist das eine gute Idee, die Kinder mitzunehmen? Zu spät, wir sind schon mittendrin und mich fröstelt.
Doch nochmal zurück auf Anfang. Wir befinden uns in Europas größtem Live Escape Game, dem ESCAPE BERLIN.
Als wir hier ankommen, haben wir tatsächlich keinen Schimmer, wie das Ganze funktioniert. Dafür gibt es eine nette Einweisung, wir entspannen uns noch kurz in der Lounge, werfen einen Blick über die Dächer Berlins, vielleicht ein letztes Mal, und dann geht es los.
Wo ist Sherlock Holmes?
Wir öffnen die Tür zu einem spärlich möblierten Raum im Schummerlicht. Hier wohnt Sherlock Holmes. Er ist verschwunden und wir sollen ihn finden. Tod oder lebendig, hier oder wo auch immer. Wir haben 60 Minuten Zeit. Aus unserer Familie wird jetzt ein echtes Ermittler-Team. Es geht darum, Rätsel zu lösen, Zeichen zu deuten, die irgendwo versteckt sind.
Den ersten Hinweis finden wir schnell, können aber nicht viel damit anfangen. Dann findet der Viermal Fernweh-Sohn den ersten Schlüssel, ein zweiter Raum lässt sich öffnen. Uaaah, wer weiß, was dahinter steckt.
Ich schicke den Familienvater als ersten durch, der kann sich zur Not am besten verteidigen. Keiner tut uns was und doch sind wir immer in Hab-Acht-Stellung. Manchmal knarrt oder knallt etwas und dann immer wieder dieses laute Gewittergrollen.
Verdammt, ich habe meine Brille nicht dabei und und kann bei dem Licht die Hinweise nicht lesen. Da müssen die anderen Agenten ran. Es ist erstaunlich, wie gut wir stellenweise Hand in Hand arbeiten. Dann gibt es Verstimmungen, vor allem bei der Mini-Ermittlerin. Für sie ist es am schwersten mit ihren acht Jahren, aber auch sie kann Ermittlungserfolge vorweisen.
„Es ist schon lange einer meiner Grundsätze,
dass die kleinsten Dinge bei weitem die wichtigsten sind.“Sherlock Holmes
Im nächsten Raum steht die Viermal Fernweh-Tochter vor einer Wand mit alten Schwarz-Weiß-Fotos. „Sind die alle tot?“, fragt sie. „Ähm, nein, das sind nur die Fälle, an denen Sherlock Holmes arbeitet.“, sage ich und lasse sie das nächste Möbelstück durchsuchen.
An einigen Stellen läuft es gut und wir schaffen es, versteckte Botschaften zu entschlüsseln. Dann brauchen wir einen Hinweis, weil wir uns verrannt haben. Etwas Glück gehört auch dazu, genau wie logisches Denken und die Fähigkeit, Puzzleteile zu kombinieren.
Stück für Stück arbeiten wir uns durch die Räume. Aber mal ehrlich, manchmal stehen wir auf der Leitung und kommen nicht weiter. Das ist doch etwas anderes als beim Sonntagabend-Krimi, wo ich nach fünf Minuten den Täter durchschaut habe.
Nach fast einer Stunde haben wir es geschafft. Noch kurz vor Ende entschlüsseln wir die letzte Zahlenkombination des Kryptex und haben den Fall wenige Sekunden vor Spielende gelöst. Erleichtert und mit der Erkenntnis, wohl nicht die geborenen Detektive zu sein, verlassen wir die Wohnung von Sherlock Holmes.
Und jetzt wollt Ihr sicher wissen, ob wir Sherlock Holmes gefunden haben. Das bleibt unser Geheimnis. Wenn Ihr Lust bekommen habt, dann lüftet es selbst und begebt Euch auf die Suche nach dem Meisterdetektiv. Ich wünsche Euch schon mal viel Spaß dabei.
Escape Berlin – unser Fazit
Für uns war es eine Reise ins Ungewisse und spannend, wie wir als Familie im Ermittlerteam 😉 funktionieren. Schreck und Spaß, Ratlosigkeit und Ideenreichtum, alles war in einer Stunde dabei. Von uns Daumen hoch für Escape Berlin. Wir kommen sicher wieder.
Live Escape Game – so funktionierts
Im Escape Berlin gibt es vier verschiedene Spiele. Sherlock Holmes ist für Kinder ab 12 Jahren empfohlen (in Begleitung von Erwachsenen). Für jüngere Spieler ab 8 Jahre ist Big Päng geeignet. Die Spiele können mit mindestens zwei, maximal mit acht Personen gespielt werden, der Big Päng-Raum ist sogar für 12 Personen ausgelegt. Kosten pro Nase ab 19,00 EUR. Die Live Escape Games können auch auf Englisch gespielt werden.
Escape Berlin – so kommt Ihr hin
Das Live Escape Game Berlin liegt direkt am S-Bahnhof Landsberger Allee. Nehmt den hinteren Ausgang und biegt in die Storkower Straße nach links ab. Der Eingang liegt auf der Rückseite des Gebäudes.
Escape Berlin
Storkower Str. 140 (5. Etage)
10407 Berlin
Mehr Informationen findet Ihr hier Escape-Berlin
Habt Ihr schon einmal ein Live Escape Games ausprobiert? Wenn ja, welches? Und wie hat es Euch gefallen?
Offenlegung: Mir wurden Freikarten zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür. Meine Meinung bleibt davon unberührt.
[…] lange schleiche ich um das Phänomen der Escape-Rooms herum. Seit ich bei Viermal Fernweh über eines der ersten dieser Abenteuer gelesen habe, hoffe ich bei jedem Berlin-Trip, dass das […]
[…] werden wir gern zum Wiederholungstäter. Vor zwei Jahren haben wir uns auf die Suche nach Sherlock Holmes gemacht, heute heißt unser Spiel Big […]
Liebe Ines, dieses Live Escape Game war einfach super. Hat uns allen großen Spaß gemacht, weil es so eine andere Art der Unterhaltung und Anspannung war. Sehr gute teambildende Maßnahme für eine Patchworkfamilie 😉
Grüßle Angela
Merci, das freut mich. 🙂 Und wenn es als teambildende Maßnahme genutzt hat, umso besser. Liebe Grüße, Ines
[…] Schlechtwettertipp für Berlin | Auf der Suche nach Sherlock Holmes im ESCAPE GAME […]
Liebe Ines, dieser Tipp hat mich sehr angesprochen, denn wir sind Sherlock Holmes Fans. Habe gerade gebucht und nun sind wir alle schon sehr gespannt darauf. Ganz liebe Grüße Angela
Wie cool, das freut mich. Ich wünsche Euch viel Spaß. Liebe Grüße, Ines
Danke für den Tipp, das kannte ich noch gar nicht. Kommt auf meine Liste für den nächsten Berlintrip. Viele Grüße Udo
Sehr gern, für uns war das auch Neuland und Wiederholung ist geplant. Viele Grüße, Ines
Klingt ja abgefahren! Wo soll das sein, mitten in Berlin? Und soviele gibt’s schon davon? Kaum zu glauben, dass ich beim Lesen des Namens „Live Escape Games“ trotzdem immer wieder einen Stolperer hatte, weil meine Fragezeichen echt groß waren… Zum Glück hast du’s uns anschaulich erklärt, ich denke, es hat Klick gemacht ;-). Und du hast recht, da ist für ne Menge Abenteuer und Emotionen gesorgt, uijuijui, so’ne Stunde kann verdammt schnell vorbei sein! Hoffentlich hat sich Lisa schnell wieder von dem „Schreckgespenst“ erholt und lacht mit euch über die Sherlock-Story und die Detektiverei :-), LG Andrea
Da bin ich ja froh, dass es verständlich angekommen ist. Nicht so einfach, da ich ja die Geheimnisse nicht verraten wollte. Wir hatten bis zum Spielbeginn auch nicht wirklich einen Schimmer wie es läuft.
Liebe Grüße, Ines
Ich muß hier auch ermitteln, war auf dem Anfangsbild nicht Dein Vater abgebildet?Liebe Grüsse Anne
Sehr gut erkannt, Du hast ja detektivische Fähigkeiten ;-). Liebe Grüße, Ines