Nach entspannten Tagen am Comer See geht es nach Mailand, Italiens zweitgrößter Stadt. Den Kampf mit dem Navi habe ich dieses Mal kurz vor der Stadtgrenze gewonnen und so sind wir zielsicher zu unserem Hotel gefahren (hatte mir Auto fahren in Milano schlimmer vorgestellt). Blöd nur, dass das Hotel nicht da steht, wo es stehen sollte. Nach mehreren Runden im Karree sehe ich es zwischen den Hochhäusern. Gut, dass es 17 Etagen hat, sonst würden wir heute noch rumkurven.
Dann geben wir fix den Mietwagen ab, trinken unseren ersten Espresso in Mailand und checken ein. Unser Zimmer liegt in der 12. Etage und schon am Fahrstuhl gibt es die ersten Diskussionen, wer welchen Knopf drückt, die Türkarte durchzieht und zuerst ins Zimmer geht …
Mailand mit Kindern entdecken
Wir wohnen in der Nähe des Hauptbahnhofes Stazione Centrale und haben damit alle Verkehrsoptionen direkt vor der Tür. Dass Mailands Zentrum sehr gut zu erlaufen ist, glaube ich gern. Aber nicht mit Kindern, die aus dem Buggy-Alter sind und schnell pflastermüde werden.
Wir haben schon im Voraus die Milano Card gekauft. Mit der Karte können wir 48 Stunden die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos nutzen. Es gibt noch viele andere Möglichkeiten, die Stadt zu entdecken. Zum Beispiel mit Mietfahrrädern, die an fast allen Metro-Stationen parken.
Oder mit den alten Straßenbahnen, die es uns besonders angetan haben.
… mit dem Mofa,
… oder mit dem Auto.
Vielleicht doch lieber zu Fuß?
Oder mit dem Doppler, wie Lisa die Hop On-Hop Off-Doppeldecker nannte.
Früher hätte ich mich nie in so ein Teil gesetzt, aber die Kinder haben inzwischen ja auch ein Wörtchen mitzureden. Und mal ehrlich, so schlecht ist das gar nicht. Wer möchte, der kann den ganzen Tag durch Mailand cruisen, `ne Menge sehen, jederzeit ein- und aussteigen. Dass wir die Kopfhörer auch noch behalten durften, war das Größte für die Kleinen.
Die Kathedrale mit dem Wow-Effekt
Unser erstes Ziel in Mailand war die Piazza del Cuomo. Sie hat Sogwirkung und zog auch uns magisch an. Der Mailänder Dom ist schon ein absolutes Wow-Erlebnis. Während die Kids mit den Tauben um die Wette liefen, haben wir einfach nur geguckt und geguckt und geguckt und ge… na ihr wisst schon.
Der Dom ist gigantisch, unbedingt reingehen. Leider hat sich meine Kamera verweigert, in den heiligen Hallen anständige Fotos zu machen.
Schräg gegenüber die Edeleinkaufsgalerie Galleria Vittorio Emanuele. Hier tummeln sich die Marken der Modezare, Mailand ist schließlich Italiens Modemetropole und wir nehmen ein Auge voll. Gekauft haben wir woanders, es gibt hier ja auch das italienische Pendant zu H&M.
Am anderen Ende der Galleria liegt die Piazza della Scala vor uns mit dem berühmten Opernhaus. Sie sieht von außen recht unscheinbar aus, aber das ist sie, die weltberühmte Mailänder Scala.
Und Leonardo hat hier alles im Blick.
Entertainment in Mailand
Für Abendunterhaltung war auch gesorgt. In den Fußgängerzonen wird getanzt, gesungen, gehüpft und was auch immer. Langweilig wird es hier nicht. Besonders die Pianistin hat mich beeindruckt (wie kommt das Piano bloß auf die Straße?).
Lecker gegessen haben wir natürlich auch. Kinder sind hier ganz leicht glücklich zu machen und es muss nicht immer Pizza sein.
Am ersten Abend waren wir im Navigliviertel. Eine tolle Ecke, die Lokale liegen direkt am Kanal. Leider habe ich den Namen des Restaurants vergessen, aber selbst entdecken macht ja auch Spaß. Und ich habe die Stadt nicht verlassen, ohne einen Espresso im Stehen zu trinken. Magari (Schön war`s!)
Praktische Tipps für Mailand
Zum Flughafen Malpensa fahren alle 20 Minuten Busse vom Hauptbahnhof. Die einfache Fahrt kostet 20,- EUR (Stand heute), beim Kauf eines Hin-und Rücktickets wird es günstiger. Fahrzeit ca. 50 Minuten.
Die Milano Card ist sehr empfehlenswert, sie gilt 48 Stunden für die öffentlichen Verkehrsmittel und bietet vergünstigte Eintritte für 13,- EUR pro Erwachsenem (die Kinder waren frei). Fahrt mal mit den alten Rüttelstraßenbahnen, das ist Nostalgie pur.
Auf jeden Fall den Dom von innen ansehen, es gibt fast immer Warteschlangen, aber es geht ganz fix.
Leonardo Da Vincis berühmtes Abendmahl hätte ich soooo gern gesehen. Meine Versuche, telefonisch oder online vorzubestellen, sind leider gescheitert. Ich wünsche Euch mehr Glück. Anmeldung angeblich unter Tel. 0292800360 oder www.cenacolovinciano.net.
Trotz aller Warnungen vor Taschendieben gab es nicht eine brenzlige Situation, alles ruhig und entspannt. In den Fußgängerzonen wollte man uns zwar alles Mögliche verkaufen, aber das gibt es überall und war auch nicht nerviger als in der Berliner U-Bahn.
Wir haben im Una Hotel Century gewohnt. Aus meiner Sicht hat es die Kategorie 4 Sterne nicht verdient. Das Haus wirkt auf mich etwas düster und abgewohnt, das Frühstück war gerade noch mittelmäßig und ich denke, mit 3 Sternen wäre es fair bewertet. Was mir gefiel, war die Zimmergröße und der abgetrennte Schlafbereich. Wir hatten eine Juniorsuite, inklusive WLAN und Minibar. Ansonsten kostet WLAN 3,00 EUR für 30 Minuten!
Das Hotel liegt verkehrsgünstig (Hauptbahnhof und Flughafenbus um die Ecke), was ein großer Pluspunkt ist. Alles in allem war das Preis-/Leistungsverhältnis für uns in Ordnung.
Laut Reiseführer ist Mailand keine kinderfreundliche Stadt. Für mich liegt das im Auge des Betrachters und ist nicht von der Anzahl der Spielplätze abhängig. Wo auch immer wir waren – in Cafés, Restaurants usw., die Kinder waren immer willkommen. Und das nenne ich doch kinderfreundlich.
Apropos Restaurant: Wenn Ihr Essen geht, dann wird „Coperto“ (Kosten für das Gedeck) berechnet. Das sind normalerweise so um die 2,00 € bis 3,00 € pro Person. Trinkt Ihr Euren Espresso im Stehen, entfällt die Gebühr.
Mailand kann man gut in zwei Tagen kennenlernen, zumindest oberflächlich, locker auch eine Woche verbringen und die Stadt mit Muße entdecken.
Die Highlights unserer Kinder waren die Stadtrundfahrt mit dem Doppler, ganz viel U-Bahn fahren, der Dom, Pizza und Eis essen und für den Junior alles, was mit dem AC Mailand zu tun hatte.
Arrivederci Milano 🙂
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[…] Gefühlt liegt unser Sommerurlaub in Schweden noch gar nicht so lange zurück. Aber die Oktoberferien sind da, unsere Chance, wieder Taschen zu packen. Wir gehören ja zu den schulferiengeplagten Familien, die in der Ferien reisen müssen, versuchen aber, die horrenden Preise irgendwie zu umgehen. Daher ging es dieses Mal nicht, wie eigentlich geplant, nach Rhodos sondern nach Italien. Der Flugpreis für uns VIER war unschlagbar, so kamen wir an den Comer See mit Ferienwohnung in Varenna, Mietwagen und anschließendem Städtetrip nach Mailand. […]