Es sind Winterferien in Berlin und seit Wochen zeigt sich der Winter grau oder nass oder grau und nass. Mal abgesehen von drei Tagen Schnee ist an Winterfreuden nicht zu denken. Ganz im Gegenteil, so langsam entzieht mir das nass-graue Dasein die positive Energie wie bei Harry Potter die Dementoren. Aber noch hat mich die Winterdepression nicht im Griff, glücklicherweise gibt es jede Menge Indoor-Alternativen, um dem Wetter zu entfliehen.
Schon lange steht das Deutsche Technikmuseum auf unserer To-do-Liste. Da ich eher zu den Technikhonks gehöre, habe ich mich bisher gedrückt. Ich dachte, das ist so ein Vater-Sohn-Ding. Weit gefehlt, es ist für jedermann und richtig toll.
Die Cessna vom Roten Platz
Gleich im Foyer hatten sie mich – mit einem geschichtsträchtigen Exponat. Hier hängt die Cessna 172, mit der Michael Rust 1987 auf dem roten Platz in Moskau landete. Super, damit konnte ich was anfangen.
Vielleicht gehört Ihr ja auch zur Generation, die Wählscheibentelefone, Schwarz-Weiß-Fernseher oder Schreibmaschinen kennt. Dann seid Ihr in dieser Abteilung richtig – alte Telefone, Röhrenradios, Fernschreiber usw. Für die Kinder ist es unvorstellbar, Fernsehen ohne Farbe, zum Umschalten aufzustehen und beim Telefonieren an der Strippe zu hängen.
Elektropolis Deutschlands
Berlin wurde einst als „Elektropolis“ Deutschlands bezeichnet, da bis 1945 die Hälfte der Rundfunkindustrie hier ansässig war. So sahen Fernsehstudios 1958 aus.
Wir machen in Papier
An der nächsten Station war es weniger technisch, wir durften uns schöpferisch betätigen und unser eigenes Papier herstellen. Von der milchigen Flüssigkeit bis zum fertigen Blatt sind wir alle Stationen des Papierschöpfens durchlaufen und hielten stolz unser Produkt in den Händen.
Technik in der Luft, an Land und im Wasser
Ein paar zerschrottete Exponate gibt es in der Halle Luft- und Raumfahrt. Langfristig sollen diese aber wieder restauriert werden bis sie so schick aussehen wie die Schiffchen und Oldtimer.
Wusstet Ihr, daß der erste Computer in Berlin gebaut wurde?
Ich nicht, bis ich im Technikmuseum war. Erfinder war der Berliner Konrad Zuse. Bis zum Jahresende gibt es eine Sonderausstellung mit Nachbauten seiner Computer Z1 und Z3, die so groß sind wie mein Wohnzimmer.
Unsere Kinder werden mit Computern und Smartphones groß, hier können sie die Anfänge von allem erleben und vieles selbst ausprobieren. Fazit von uns Vieren, super interessant (und nicht nur für Kinder). 🙂 Wir haben einen Nachmittag dort verbracht. Wenn Ihr alles sehen möchtet, sollte ca. 3 – 4 Stunden einplanen.
Gleich neben dem Deutschen Technikmuseum liegt das Berliner Science Center Spectrum, eine Erlebniswelt der Naturwissenschaft und Technik. Klingt langweilig? Ganz und gar nicht. An 150 Stationen können die Besucher experimentieren, die Exponate sind nicht zum Ansehen gedacht, sondern zum Ausprobieren. Auch hier könnt Ihr mehrere Stunden einplanen.
Infos zum Deutschen Technikmuseum:
Trebbiner Straße 9
10963 Berlin-Kreuzberg
Hinkommen:
Mit den den öffentlichen Verkehrsmitteln kommt Ihr wunderbar zum Museum. U-Bahnhof: Möckernbrücke oder Gleisdreieck S-Bahnhof: Anhalter Bahnhof
Öffnungszeiten:
Montag geschlossen
Dienstag – Freitag 09.00 – 17.30 Uhr
Samstag + Sonntag 10.00 – 18.00 Uhr
Preise:
Mini-Familienkarte 9,00 EUR (1 Erwachsene + 2 Kinder unter 14 Jahren)
Maxi-Familienkarte 17,00 EUR (2 Erwachsene + 3 Kinder unter 14 Jahren)
Eintritt Einzelperson 8,00 EUR (ermäßigt 4,00 EUR)
Kinder unter 6 Jahren frei
TOP! Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist der Eintritt ab 15.00 Uhr frei.
Alle weiteren Informationen zu Terminen, Aktionen und Führungen findet Ihr hier.
Das könnte Dich auch interessieren:
- Meine Tipps für die Berliner Winterferien
- Mit der Draisine durch Brandenburg
- So schmeckt Berlin | ein kulinarischer Geschenktipp
- Wipfelstürmer | Der Baumkronenpfad Beelitz Heilstätten
- Heimspiel | Wandernd durch das wildromantische Briesetal
Nachtrag. Mit diesem Artikel nehme ich an der Blogparade von Angela „Mit Kindern ins Museum“ teil auf ihrem Blog unterwegs mit Kind teil.
[…] Ines von VierMalFernweh hat das Technikmuseum […]
[…] Röhrenfernseher sehe. Für so ein Teil würde ich den Flatscreen sofort rauswerfen ;-). Auch vom Fernsehstudio und Papierschöpfen im Technikmuseum Berlin habe ich bei Ines zum ersten Mal […]
[…] Art. Hier könnt Ihr locker einen Tag verbringen. Wie es uns gefallen hat, könnt Ihr in diesem Blogpost […]
[…] Museum für Verkehr und Technik Berlin: https://viermalfernweh.de/2015/01/technikmuseum-berlin/ […]
[…] Art. Hier könnt Ihr locker einen Tag verbringen. Wie es uns gefallen hat, könnt Ihr in diesem Blogpost […]
Wart ihr denn auch im Berliner Science Center Spectrum? Da ich da selbst nocht nicht war, würde mich ein Beitrag dadrüber ungemein interessieren. 🙂 Schöne Ferien euch!
Nein, das haben wir nicht mehr geschafft, wir waren den ganzen Nachmittag im Technikmuseum. Das Science Center ist beim nächsten Mal dran. LG