Welches Bild hast Du im Kopf, wenn Du an Dubai denkst? Die Wolkenkratzer, den Luxus, Shopping Malls, die Wüste? Alles gehört zum Wüstenstaat. Zu meinem Bild von Dubai gehört auch dieses unglaubliche Meer aus rotem Sand. Vor 20 Jahren bin ich schon einmal hier gewesen und fand es unfassbar aufregend, auf den „Gipfeln“ der Dünen zu stehen.Und nun geht es wieder los. Am frühen Nachmittag werden wir abgeholt. Die Kinder sind aufgeregt, einer ihrer großen Dubai-Wünsche geht in Erfüllung.
Es dauert eine Weile, ehe wir die Stadt verlassen haben. Langsam verschwinden die Wolkenkratzer, die mehrspurigen Straßen, wir lassen Dubais Glitzerwelt endgültig hinter uns. Alles wird kleiner und bescheidener, doch auch hier ist eine Baustelle neben der nächsten.
Nach ca. 50 Minuten kommen wir an eine Art Sammelpunkt. Hier treffen sich die Jeeps, um später gemeinsam in die Dünen zu fahren. Wir haben gut 30 Minuten Zeit, um Quad zu fahren, Kamele zu betutteln, für ein Käffchen oder Pipi.
Spätestens hier wird klar, dass es kein Exklusivtrip ist. Für uns ist das kein Problem, denn es gibt keinen Mitmach-Zwang, alles kann, nichts muss. Unser Fahrer erklärt uns später, dass schon aus Sicherheitsgründen immer im Konvoi gefahren wird. (Für den unwahrscheinlichen Fall einer Panne.)
Der Konvoi startet nun Richtung Dünen. Wir halten noch einmal und routiniert lässt unser Fahrer etwas Luft aus den Reifen. So vergrößert sich die Auflagefläche des Jeeps und er hat besseren Grip im Sand. Er erzählt uns, dass alle Fahrer entsprechend ausgebildet sind, um die Touristen sicher durch die Wüste zu fahren.
Dann fragt er noch, ob alle bereit sind und gibt Gas. Meine heisere Antwort „ich weiß nicht“ geht im Jubel der anderen Familienmitglieder unter. Angeheizt vom Juchzen der Drei schaukeln wir hoch und runter, gefühlt auch quer und schräg über die Dünen. Wir werden in die Sitze gedrückt oder fallen mal nach vorn. Für Magenkranke ist das hier nichts. Für alle anderen schon.
Tapfer lache ich mit und frage mich, was in den letzten 20 Jahren passiert ist. Da konnte es nicht halsbrecherisch genug sein. Damals war meine Mutter diejenige, die mit zarter Stimme fragte: „Der wird doch da nicht runter fahren?“ Ich höre noch mein freudiges „dooooch“.
Nicht jeder schafft es ohne Verluste durch die Wüste zu fahren.
Sandboarding – Surfen in den Dünen
Nächster Stopp, nächstes Highlight. Die Viermal Fernweh-Kinder sind schon vom Jeep fahren begeistert. Doch das Surfen in den Dünen ist der Knaller. Jedenfalls für den Sohnemann, denn die Tochter ist mit ihrem Gipsarm blöderweise verhindert. Sie trägt es mit Fassung und ich bleibe aus Solidarität bei ihr. So ganz zügeln konnte ich mich doch nicht und bin wenigstens auf einem Sandschlitten die Düne runter gezischt.
Unser Teenie braucht natürlich mehr Action. Er surft die Dünen souverän runter und rennt sie in einem Affenzahn wieder hoch, damit er so oft es geht fahren kann. Mein Herzensmann probiert das Sandboarden auch und macht beim zweiten Anlauf eine recht gute Figur.
Die Sonne knipst langsam ihr Feierabendlicht an. Diejenigen, die sich vom Sandboarden losreißen können, suchen nach den besten Plätzen für ein Sonnenuntergangsfoto. Langsam verschwindet die Sonne zwischen den Sanddünen und neben all der Action wird es für einen Augenblick noch richtig romantisch.
BBQ im Beduinencamp
Bei Einbruch der Dunkelheit halten wir ein letztes Mal. In einem Beduinencamp gibt es ein BBQ, Getränke, Bauchtanz und wer Lust hat, kann hier aufs Kamel steigen, sich mit Falken fotografieren oder mit Henna bemalen lassen.
Auch wenn hier viele Leute zusammenkommen, geht es ganz kultiviert zu. Kein Gedränge am Buffet, alle sind sehr entspannt. Für mich hätte dieser Programmpunkt etwas kürzer sein können, insgesamt war es ein herrlicher Tag.
So eine Wüstensafari mit allem drum und dran ist alles andere als ein Geheimtipp. Dennoch kann ich so einen Trip nur empfehlen. Es ist etwas Besonderes, mit dem Jeep über die Dünen zu fahren, mit dem Brett dieselben runter zu brettern und den Sonnenuntergang im roten Sandmeer zu erleben.
Tipps für eine Wüstensafaris in Dubai
Die meisten Wüstentouren dauern zwischen vier und sechs Stunden. Es gibt sie am Morgen, am Abend oder als Tagestrip mit vollem Programm und Abendessen.
Die meisten Anbieter holen Euch direkt vom Hotel ab, sofern dies relativ zentral in Dubai liegt. Die Preise liegen zwischen 30,00 und 50,00 Euro. Die Jeeptour, Sandboarden und das BBQ mit Getränken am Abend sind inklusive. Kamelreiten, Quad fahren und Henna müssen extra bezahlt werden.
Wenn Ihr mit Kindern unterwegs seid, schaut Euch die Tour-Beschreibung genau an, einige haben Altersbeschränkungen, sie sind für Kinder unter drei bzw. vier Jahren nicht geeignet.
Für einen Wüstentrip solltet Ihr nicht die besten Klamotten anziehen und schon gar nicht die weißen Sneaker. Feste Schuhe sind zum Quad fahren und Sandboarden sinnvoll, ansonsten fand ich Flip Flops ganz praktisch. Eine Strickjacke macht für die Jeepfahrt Sinn, denn hier läuft fast immer die Klimaanlage auf Hochtouren.
Wir hatten, wie immer, Wasser dabei, dafür hat zusätzlich auch noch der Fahrer gesorgt.
Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte die Wüstensafari nicht mit vollem Bauch starten. In den Dünen wird man ordentlich durchgeschüttelt, das verträgt nicht jeder.
Mehr zu unserer Dubai-Reise und einem verlorenen Rucksack könnt Ihr hier nachlesen: Reisebericht Dubai
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Vielen Dank für den ehrlichen Bericht. Herrjeh, was hätte ich Lust darauf in die Wüste zu gehen — leider hab ich einen super empfindlichen Magen… Dank dir weiß ich jetzt, dass das wohl eher nichts für mich ist… Aber das soll die restliche Familie ja nicht um ihren Spaß bringen, liebe Grüße Jenni von der strandfamilie
Liebe Ines,
danke für den tollen Bericht und die coolen Fotos.
Wir haben Dubai zum Jahreswechsel 2020 erlebt. Die Wüstensafari und das Sandboarding fanden wir auch abenteuerlich schön und würden es jederzeit wiederholen.
Wir haben uns für eine Tour am Morgen entschieden, da war die Wüste nicht so voll und die Bespaßung im Camp fiel weg.
Liebe Grüße
Mandy
[…] Ein rotes Meer aus Sand | Wüstensafari in Dubai […]
Hallo.
Vielen Dank für den tollen Bericht.
Wir sind im April in Dubai mit unserem 3 Jährigen Sohn.
Wir würden ihm gerne die Wüste zeigen aber bin mir unsicher wegen der Fahrt in den Dünen.
Gibt es vor Ort auch Fahrer, die „ganz“ langsam fahren?
Ich glaube, es gibt für die Touren Altersbeschränkungen. Da es viele Anbieter gibt, erkundige Dich am besten vorher, auch nach einem entsprechenden Kindersitz. Es ist eine ziemlich wackelige Angelegenheit, aber ein Heidenspaß. Liebe Grüße und eine schöne Reise. Ines
Ganz toll beschrieben 🙂 Ich habe so etwas Ähnliches vor ewig langer Zeit auch schon gemacht, aber nicht mit Sandboarden und dem Drumherum. Falls ich mal wieder nach Dubai fahre, mache ich den Wüstentrip auch. Viele Grüße, Anne
Vielen Dank, es war ein toller Tag, auch die Kinder schwärmen heute noch.
Liebe Grüße, Ines
Toller Bericht, vielen Dank! Werde auch bald nach Dubai reisen und lasse mich gerne durch so tolle Berichte wie deinen inspirieren. Eine Wüstensafari steht nun jedenfalls weit oben auf meiner Liste.
Vielen Dank, das freut mich. ? Viel Spaß in Dubai und liebe Grüße, Ines
[…] Von unserer Jeeptour durch die Wüste mit Sandboarding und Sonnenuntergang in den roten Sanddünen berichte ich etwas ausführlicher: Wüstensafari Dubai […]