Eine Safari steht wohl auf dem Plan eines jeden Südafrika-Reisenden. Kaum jemand möchte sich die atemberaubende afrikanische Tierwelt entgehen lassen. In zahlreichen Wildreservaten kann man auf die Pirsch gehen. Aber wie findet Ihr den richtigen Nationalpark und das passende Angebot?
Wir haben es ganz klassisch gemacht. Da unsere Reisezeit auf drei Wochen begrenzt war, haben wir erst die wichtigsten Eckpunkte der Route geplant. Dann wurden die Wildreservate (engl. Game Reserve) entlang der Strecke auf Erreichbarkeit, Angebot und Preise gecheckt. In Frage kamen u.a. Madikwe Game Reserve, Garden Route Game Lodge und der Addo.
Als wir gerafft haben, dass es außer Elefanten noch viel mehr Tiere gibt, fiel die Entscheidung für den Addo Elephant National Park aufgrund folgender Argumente:
- gute (schnelle) Erreichbarkeit
- Tiervielfalt (Big Five / Big Seven)
- sehr gutes Preis-Leistungsverhältniss
- der Park ist malariafrei
- Pirsch mit dem eigenen Auto möglich
- Empfehlungen von Freunden und Bekannten
Dass wir vom Addo völlig begeistert waren, habt Ihr sicher schon in unserem Erfahrungsbericht „Auf den Spuren der Big Seven“ gelesen. Heute möchte ich Euch ein paar Informationen zum Park und zum Camp geben, die für Eure Reiseplanung hilfreich sein können.
Der Addo Elephant National Park
Als der Park 1931 gegründet wurde, war die Population der Elefanten auf 11 Tiere gesunken. Die Parkfläche umfasste gerade 2.000 Hektar. Heute leben an die 400 Dickhäuter und viele andere Tiere im Park. Die Gesamtfläche hat sich auf 164.000 Hektar vergrößert. Der Addo gehört zu der staatlichen Organisation South African National Parks (SANParks) und ist der drittgrößte Park Südafrikas.
Addo Elephant National Park – Hinkommen
Der Park befindet sich in der Provinz Eastern Cape. Der Haupteingang und das Addo Main Rest Camp liegen direkt an der R335, ca. 70 Kilometer nordöstlich (rund eine Autostunde) von Port Elisabeth.
Addo Elephant Park – Öffnungszeiten und Preise
Der Park darf nur zu bestimmten Zeiten besucht werden. Es gibt für alle Tore Einlass- und Schließzeiten. Der Haupteingang des Addo ist ganzjährig von 07.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Die anderen Tore haben kürzere Öffnungszeiten und können je nach Jahreszeit variieren. Der Eintritt in den Park kostet 232,- Rand pro Tag für Erwachsene und 116,- Rand für Kinder.
Es gibt noch sogenannte Wildcards, mit ihnen hat man Zutritt zu 80 Parks. Sie gelten ein Jahr und können online sowie in den Parks gekauft werden. Diese lohnen sich für alle, die länger in Südafrika unterwegs sind und mehrere National Parks besuchen wollen. Eine Wildcard kostet 1.920,- Rand für Alleinreisende, 3.005,- Rand für Paare und 3.590,- Rand für Familien. Eine aktuelle Übersicht der teilnehmenden Parks gibt es hier.
Tipps zum Addo Main Rest Camp
Das Camp verfügt über verschiedene Unterkünfte, Rezeption, Tankstelle, Shop und ein Restaurant. Zur Ausstattung gehören auch eine Swimmingpool, Picknick- und Braaiplätze (Grillplätze), Beobachtungsplätze und ein Caravan-Stellplatz.
Übernachten im Addo Main Camp
Im Main Camp gibt es verschiedene Unterkunftskategorien und Preisklassen. Zur Auswahl stehen Gästehäuser, Zeltcamps, Blockhäuser, Rondawels und Lodges.
Tipp: Rechtzeitig buchen, gerade die preiswerten Unterkünfte sind schnell weg. www.sanparks.org
Für uns war die Übernachtung im Park ist ein echtes Erlebnis. Auch wenn die Nachbarhütten nur wenige Meter entfernt sind, durch das dichte Buschwerk fühlten wir uns wie in der Wildnis, einsam und abgeschieden. Morgens sind wir durch ein unglaubliches Pfeifkonzert geweckt worden. Es zwitscherte und zschiepte aus allen Richtungen. 🙂
Im Nationalpark gibt es noch das privat betriebene Gorah Elephant Camp, eine luxuriöse Luxuszelt-Unterkunft. Weitere Lodges und B&B`s befinden sich in der Peripherie des Parks. Eine Auswahl derUnterkünfte findet ihr auf der Website www.addotourism.co.za.
Essen im Addo Main Camp
Die Unterkünfte im Addo Main Camp sind auf Selbstversorger ausgerichtet. Der kleinen Shop hat täglich geöffnet und auch Lebensmittel und Grillzeug im Angebot. Unsere Blockhütte gehört zu den einfachen Unterkünften, die aber immerhin mit Wasserkocher, Toaster, Geschirr und Kühlschrank ausgestattet ist. Das Restaurant Cattle Baron kann ich empfehlen. Vom Frühstück bis zum Abendessen gibt es leckere Speisen zu moderaten Preisen.
Wildtiere im Addo Elephant National Park
Der Name Addo Elephant National Park täuscht. Die über 400 Elefanten sind zwar die Hauptattraktion, aber auch Löwen, Leoparden, Schakale, Warzenschweine, Kudus, Zebras, Nashörner, Büffel, Affen, Antilopen, viele Vogelarten und …. leben hier. Eine Besonderheit ist ein ganz kleiner Bewohner, der flügellose Mistkäfer, der fast nur noch im Addo zu finden ist. Mehr Tier-Bilder seht Ihr hier.
Durch die Ausdehnung des Parks bis zur Marine Section am Pazifischen Ozean gehören auch verschiedene Walarten und Haie zum Bestand. Damit machen sie den Addo zum ersten Big-Seven-Park Südafrikas.
Nicht nur die großen Tiere sind beeindruckend. Auch die Vogel- und Pflanzenwelt ist spannend.
Game Drives – Angebote und Preise
Vom Main Camp aus gibt verschiedene Möglichkeiten, auf Pirschfahrt (engl. Game Drive) zu gehen. Diese dauern in der Regel gute zwei Stunden.
Game Drive | Pirschfahrt im Geländewagen 6x täglich (Tages- und Nachtfahrten) | |
Tagesfahrt | 320,- Rand p.P. | |
Nachtfahrt | 350,- Rand p.P. | |
Sundowner Tour | 440,- Rand p.P. inkl. Snacks/Getränke | |
Kinder unter 12 zahlen die Hälfte | ||
Hiking Trails | 2tägige Wanderung (32 km) | 150,- Rand p.P. |
Horse Trails | zweistündige Ausritte 2x täglich (ab 16 Jahre) | |
08.30 Uhr | 430,- Rand p.P. | |
14.00 Uhr | 480,- Rand p.P. |
Externe Anbieter bieten auch Kanutouren auf dem Sunday River, Quadbike-Touren, Sandboarding-Adventure und Elephant Back Safaris.
Die Addo-Safaris werden an der Rezeption des Addo Main Camps gebucht. Eine Parkkarte zeigt, welche Tiere zu welcher Tageszeit und an welcher Stelle am besten zu sehen sind.
Tipp: Die Game Drives sollten am Vortag gebucht werden (v.a. in der Hauptsaison). Die besten Plätze sind natürlich außen und hinten, dort sitzt man am höchsten.
Achtung Altersbeschränkung
Wie in vielen anderen Parks, gilt für die Game Drives im Addo Elephant National Park eine Altersbeschränkung für Kinder. Kinder unter sechs Jahren dürfen nicht mit auf Safari gehen.
Self-Drive Game Viewing (Selbstfahrersafaris / Sicherheit)
Das Tolle im Addo ist, dass man mit dem eigenen Auto auf Pirschfahrt gehen kann. Von der Parkverwaltung gibt es einen Plan, auf dem alle befahrbaren Wege (120 km) eingezeichnet sind. Es gelten strenge Sicherheitsregeln. Generell gilt ein Tempolimit, dass wir dauerhaft unterschritten haben. Wer will schon mit 40 km/h in einen Elefanten rauschen, der plötzlich auf der Straße steht.
Die Missachtung der Geschwindigkeitsvorgaben und Öffnungszeiten wird mit hohen Geldstrafen geahndet. Das Aussteigen ist verboten und es dürfen zu keiner Zeit Teile des Körpers aus dem Auto ragen. Es ist ein Sicherheitsabstand zu den Tieren einzuhalten und v.a. darf man sich niemals von einer Herde einschließen lassen. Es wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die meisten Unfälle mit Wildtieren selbst verschuldet sind.
Reisezeit
Den Addo könnt Ihr das ganze Jahr gut bereisen. Im afrikanischen Sommer (November bis März) kann es mit Temperaturen über 35 °C sehr heiß werden. Im Winter sind die Tagestemperaturen von durchschnittlich 18°C zwar angenehm, nachts fallen sie bis 0°C. Die regenreichsten Monate sind Februar/März und Oktober/November. Wir hatten Ende Juli Glück. Ankunft im strömenden Regen und dann zwei Tage Sonnenschein. Am frühen Morgen zeigte das Thermometer nur 4 °C.
Packliste
Für die Safaris solltet Ihr folgende Dinge im Reisegepäck haben:
- Hausschuhe/Clogs oder wie auch immer (vor allem im afrikanischen Winter)
- warme Klamotten (Fleecejacke, Mütze, Tuch/Schal)
- Sonnenbrille
- Fernglas
- Taschenlampe
- Sonnen- und Mückenschutz
Südafrika ist voll von fantastischen Parks. Ganz egal, wo Ihr in seid. Eine Safari solltet Ihr unbedingt machen. Auf dem genialen Reiseblog von Inka bekommt Ihr Detailinfos zu vielen anderen Parks, reinschauen lohnt sich. www.blickgewinkelt.de
Habt Ihr schon eine Safari mitgemacht oder plant Ihr gerade eine? Was ist Euch wichtig? Habt Ihr Tipps oder Erfahrungen? Dann freue ich mich über Eure Kommentare.
Noch mehr Reiseberichte aus Südafrika und Botswana:
- Ein ausführlichen Safari-Guide Südafrika gibt es bei Inka
- Reisevorbereitung Südafrika: Alles zur Einreise, Gesundheit, Sicherheit usw.
- Mit Frack ans Kap; zu Besuch bei den Pinguinen
- Die Kap-Halbinsel, ein Tagestrip wie aus dem Bilderbuch
- Auge in Auge mit dem Warzenschwein; unsere erste Afrika-Safari
- Kapstadt | Übernachtungstipp für Familien
- Garden Route #3; Wandern im Robberg Nature Reserve
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hallo Ines,
kann man die geführte Game drive zuvor auch online buchen? Oder muss man morgens am Hauptgate sehen, ob noch Plätze frei sind? Wie lange sind die Touren?
Und hast Du eine Meinung zum Scotia private game reserve? Lohnt sich das ebenfalls?
Hallo Ulrich, die Game drives im Addo kannst Du vorab hier buchen: https://www.sanparks.org/parks/addo/tourism/activities/drives.php
Wir haben direkt im Addo übernachtet und unseren Game drive vor Ort gebucht. Die Touren dauern ca. zwei Stunden.
Zum Scotia kann ich nichts sagen, da wir nicht dort waren.
Viel Spaß bei der Reiseplanung. Liebe Grüße, Ines
Hallo,vielen Dank für deinen tollen,informativen Bericht.So detailliert über die Games Drives im Addo hatte ich das woanders noch nicht gelesen.
Wir sind im Oktober in Südafrika und wollen von Kapstadt aus über die Garden Route zum Addo NP.Eine Lodge haben wir schonfür drei Tage fest gebucht ,ein wenig außerhalb des Parks. Eine Frage zu den Touren,reicht es wenn ich dort spontan vor Ort buche oder sollte ich (kann ich) vorab buchen?
Danke.
Mit freundlichen Grüßen aus dem Umland von Berlin, Peter
Wir haben die Tour erst vor Ort gebucht. Wir hatten auch drei Übernachtungen und haben spontan einen Tag im Voraus reserviert.
Ich wünsche Dir eine tolle Reise und viele Tierbeobachtungen im Addo.
Liebe Grüße, Ines
[…] Der Addo soll einer der Must-Sees sein, wir haben das leider aus zeitlichen Gründen nicht geschafft. Günstige Unterkünfte gibt es außerhalb des Parks; Tagestouren sind z.B. auch von Grahamstown möglich. Touren sollen toll und ebenfalls günstig sein. Nicht vom Namen irritieren lassen: Auch das andere Großwild lässt sich hier blicken. Einen schönen und sehr informativen Bericht über den Addo gibt es auf viermalfernweh.de. […]
Hallo ich habe einen 1 jährigen Sohn, darf ich jetzt nicht mit ihn ins Addo? Habe auf andere Safaris Mütter mit ihren Kinder im Kinderwagen gesehen.
Bei der Altersbeschränkung geht es um die Safaris (Game Drives), das hat nichts mit dem Eintritt in den Park zu tun.
Viele Grüße, Ines
[…] Addo Elephant National Park Südafrika | Praktische Tipps […]
[…] Addo Elephant National Park Südafrika | Praktische Infos, Tipps, Sicherheit und Preise […]
Hallo Pingback,
vielen Dank für deinen Artikel, der schon Lust auf mehr macht.
Wir haben gelesen, dass die erste Tour um 6:00 Uhr morgens startet, der Park aber erst um 07:00 Uhr öffnet. Wir haben eine Unterkunft außerhalb des Parks und fragen uns, ob wir an dieser frühen Tour trotzdem teilnehmen können. Das Gleiche gilt auch für die Sundowner Tour (Beginn ca. 18:00 Uhr und Parkschließung 19:00 Uhr).
Vielen Dank für deine Hilfe
Nora
Da würde ich mich direkt an die Parkverwaltung wenden, denn unsere Tour ging pünktlich los. Wir haben im Park gewohnt und nicht mitbekommen, wann genau die Tore geöffnet und geschlossen werden. Den Link findest Du im Beitrag bzw. hier geht es direkt zum addo elephant national park https://www.sanparks.org/parks/addo/tourism/contact_details.php.
Liebe Grüße und eine wunderbare Reise. Ines
Ja, das geht. Ihr bekommt dann für diesen Fall eine Einfahrterlaubnis und dürft schon früh in den Park rein. Und man darf mit JEDEM Auto rein und sieht trotzdem genug. Einige Wege sind jedoch nur mit Allrad erlaubt.
[…] Fahrt vom Addo National Camp nach Plettenberg dauert inklusive Stopps dreieinhalb Stunden. Auch ohne Navi, finden wir unsere […]
[…] An dieser Stelle sollten noch praktische Tipps zum Addo folgen, aber das wird dann doch zu lang. Also gibt es einen zweiten Post mit vielen Infos, Preisen, Sicherheitsbestimmungen usw. Dafür klickt Ihr hier. […]
[…] Addo Elephant National Park | Praktische Infos, Tipps, Sicherheit und Preise […]
[…] Addo Elephant National Park | Praktische Infos, Tipps, Sicherheit und Preise […]
Hallo,
darf man auch mit einem normalen Auto z.B. einem Polo auf eigene Faust durch den Addo Elephant National Park fahren oder ist das nur mit einem Jeep erlaubt???
Vielen Dank im Voraus!
Christa Kunzmann
Hallo Christa,
Du kannst mit einem ganz normalen Auto durch den Addo fahren, wir hatten einen Toyota. Bei der Parkverwaltung bekommst Du einen Plan, mit Routen für Selbstfahrer. Unseren Reisebericht dazu kannst Du gern hier nachlesen. https://viermalfernweh.de/2015/10/big-five-_addo-elephant-park_familienreise/
Viel Spaß bei der Reiseplanung und viele Grüße von Ines.
[…] Fahrt vom Addo National Camp nach Plettenberg dauert inklusive Stopps dreieinhalb Stunden. Auch ohne Navi, finden wir unsere […]
Tolle Zusammenfassung. Das mit dem Elephant National Park hat mich auch die ganze Zeit irritiert…so leicht kann man sich an der Nase rumführen lassen und dann sowas tolles verpassen.
Nächstes Jahr! 🙂
Danke, liebe Janine. Nächstes Jahr? Ich bin gespannt. Liebe Grüße, Ines
Hallo! Vielen Dank für diesen wirklich informativen Artikel! Eine Safari wollte ich schon immer mal machen und dieser Artikel hat in jedem Fall mein Interesse geweckt! Beste Grüße aus Meran und Umgebung in Südtirol
Vielen Dank, das freut mich sehr und herzliche Grüße ins schöne Südtirol. Ines
[…] An dieser Stelle sollten noch praktische Tipps zum Addo folgen, aber das wird dann doch zu lang. Also gibt es einen zweiten Post mit Infos, Preisen, Sicherheitsbestimmungen usw. Dafür klickt Ihr hier. […]