Auch heute zeigt sich der afrikanische Winter wieder von seiner besten Seite. Sonnenschein und 18 Grad sind perfektes Wetter für unsere geplanten Touren. Wir starten in Richtung Norden, nur 15 Kilometer nordöstlich von Plettenberg liegen zwei Tierfreigehege, die wir unbedingt sehen sollen wollen. Ja ich weiß, Tierfreigehege, das klingt super spannend, uaah gähn.
Ganz ehrlich, ohne den Tipp einer Südafrika-Spezialistin, wäre ich im Traum nicht auf die Idee gekommen, ins Birds of Eden und Monkeyland zu fahren. Gut, dass ich auf sie gehört habe.
Birds of eden – free flight bird sanctuary
Dass wir gleich nach dem Frühstück losfahren erweist sich als gute Idee. Wir sind unter den ersten Besuchern und haben die Vogelwelt fast für uns allein.
Mit 2,1 Hektar ist das Birds of Eden das größte Freifluggehege der Welt. Anliegen der Parkbetreiber ist es, Vögeln aus Gefangenschaft wieder ein frei fliegendes Leben zu ermöglichen. Inzwischen leben hier 3500 Vögel verschiedener Spezies. Das gesamte Areal ist von einem riesigen Netz überspannt, insgesamt bringt es die Voliere auf 23.000 qm und ist bis 34 Meter hoch.
Der zwei Kilometer lange Weg führt durch eine regenwaldartige Landschaft mit Wasserfall und simuliertem Nebel auf mehreren Ebenen. Es ist hier alles so riesig, dass wir gar nicht das Gefühl haben, „drinnen“ zu sein. Diese gigantische Größe und das künstliche Wetter erinnern mich an den Film Die Truman Show.
Wir freuen uns auf die bunte Vogelwelt, sehen aber anfangs immer nur die gleichen unbunten Piepmätze und Fledermäuse, die faul in den Bäumen hängen. Ein Hauch Enttäuschung steigt in mir hoch, doch dann kommen sie aus ihren Nestern und Büschen, flattern und zwitschern um uns herum: Nashornvögel, Goldfasane, Lovebirds, Kakadus, Papageien …
Laut Parkregeln darf man die Tiere nicht anfassen oder ihnen zu dicht aufs Gefieder rücken. Wir halten uns daran, umgekehrt scheint das nicht zu gelten. Die Papageien sind hier wohl die Gehege-Rowdies. Sie suchen unsere Nähe und stürzen sich im Tiefflug über unsere Köpfe hinweg, dass die Haare wehen. Vielleicht wollten sie uns auch nur demonstrieren, was Freifluggehege heißt.
Da sind diese Zeitgenossen schon friedlicher und im Außenbereich gibt es sogar das seltene Bild eines weißen und schwarzen Schwanes.
Nach eineinhalb Stunden verlassen wir die faszinierende Vogelwelt. Mit unserem Kombiticket wechseln wir zum nächsten Tier-Zufluchtsort.
Monkeyland Primate Sanctuary
Das Konzept im Monkeyland ist ähnlich. Die vielen Affen- und Lemurenarten leben hier zusammen und können sich im Schutzgebiet frei bewegen. Das Monkeyland ist das erste Affenfreigehege der Welt.
Wir haben noch Zeit für einen Kaffee, dann startet die einstündige Affen-Safari. Ich dachte, wir können allein durch den Affenwald wandern, bin aber nach ein paar Metern froh, dass wir in Begleitung eines Rangers sind. Das mag affig klingen, doch die Geräuschkulisse ist wie im Dschungel, faszinierend und beängstigend zugleich. Und man weiß ja nie, wer da im Dickicht lauert.
Die kleinen Äffchen sind zum Greifen nahe und wuseln dicht um uns rum. Es ist wirklich verlockend, ihr kuscheliges Fell zu streicheln. Spätestens wenn sie ihre Zähne zeigen oder der Brüllaffe leise vor sich her brüllt, vergeht die Lust darauf. Anfassen ist natürlich verboten, der Ranger weist uns immer wieder darauf hin, dass es wilde Tiere sind. Das heißt auch, Taschen zu, Sonnenbrillen vom Kopf und Kamera festhalten!!! Während der Tour erfahren wir viel über die Herkunft, Lebensweise und Eigenarten der Affen. Der Brüllton des Brüllaffen verrät, dass er gute Laune hat. Das klingt für ein ungeübtes Ohr anders, ich will lieber nicht wissen, wie er sich mit schlechter Laune anhört.
Der Affenwald ist zwar eingezäunt, aber nicht künstlich angelegt. Der Zaun dient aber eher zum Schutz der Affen und hält Wildtiere draußen. Er ist so niedrig, dass die Affen locker ausbüchsen können. Fast alle, die mal draußen waren, kommen wieder, da sie im Monkeyland ihren optimalen Lebensraum wiederfinden.
Die Hängebrücke ist nicht nur ein prima Turngerät, mit 128 Metern ist sie eine der längsten Südafrikas.
Die Tour war aufregend und spaßig zugleich – mit all den Brüllaffen, Kletteraffen, Herrn Nielssons, King Georges, Totenkopfaffen, Meerkatzen und vielen anderen Primaten. Nochmal ein großes Dankeschön an Susanne für den Tipp, beide Freigehege zu besuchen. Den kann ich nur weitergeben, wenn Ihr an der Garden Route unterwegs sind, einfach abbiegen. 🙂
Infos zum Birds of Eden und Monkeyland
Von Plettenberg dauert die Fahrt ca. 20 Minuten. Beide Parks liegen direkt nebeneinander.
Öffnungszeiten: täglich 09.00 – 17.00 Uhr (Winter), 08.00 – 18.00 Uhr (Sommer)
Eintrittspreise: Kombiticket für beide Freigehege 280,00 Rand für Erwachsene und 140,00 Rand pro Kind
www.birdsofeden.co.za
www.monkeyland.co.za
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Hallo. Deine Berichte tönen alle sehr spannend! Darf ich fragen, wie ihr das mit dem Auto/Gepäck gemacht habt? Habt ihr zuerst das Gepäck jeweils ins Hotel gebracht und euch dann die Parks/Sehenswürdigkeiten angeschaut? Oder wart ihr unterwegs von A nach B und habt das Gepäck einfach im Auto gelassen? Vielen Dank!
Wir haben nie etwas sichtbar im Auto liegen lassen. Wenn wir in einem Ort übernachtet haben, sind wir zuerst zum Hotel gefahren und haben das Gepäck ausgeladen.
Viele Grüße, Ines
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