Allgemein, Einsichten, Home, Sabbatical
Kommentare 16

Für Träume ist es nie zu spät oder auf der Zielgeraden zum Sabbatical.

Sabbatical

Einfach mal aussteigen, raus aus dem Hamsterrad und eine längere Reise mit meiner Familie unternehmen, das schwirrt mir schon lange im Kopf rum. Anfangs war es ein Traum, der unerreichbar schien, wie soll das mit dem Job gehen, doch jetzt ist es soweit. Am 1. Juli starte ich in mein Sabbatical.

Es wird kein ganzes Jahr, aber immerhin vier Monate. Genau die richtige Zeit, um die Sommer- und Herbstferien mit den Viermal Fernweh-Kindern zu verbringen. Die Zeit dazwischen reserviere ich für mich. Ideen habe ich jede Menge, konkrete Pläne noch keine.

Warum (m)ein Sabbatical?

Ein Sabbatical zu nehmen, kann viele Gründe haben. Ich könnte jetzt natürlich so tun, als hätte ich das Gefühl, ich müsste etwas ganz Großes machen. Um die Welt reisen, Brunnen in Afrika bauen, eine neue Sprache lernen, ein Buch schreiben oder vier Wochen in ein indisches Aschram gehen.

Keine Frage, das würde ich alles sehr gern tun, aber dazu ist die Zeit viel zu kurz und der Grund, warum ich mir eine kleine Auszeit genehmige, ist ganz einfach. Ich möchte mal raus aus dem Alltagstrott. Mein Leben mag ich (meistens), doch ich wünsche mir weniger Zeitdruck, und Rennerei zwischen allen oder allem. Und nicht zuletzt gönne ich meinem Körper eine Ruhepause. Viel zu lange habe ich die Signale ignoriert, dann kam Anfang des Jahres noch eine OP dazu und gefühlt habe ich jeden zweiten Infekt mitgenommen. Was könnte es jetzt Besseres geben, als einfach mal die Seele baumeln lassen. 2019 hat für mich noch viel Luft nach oben.

Wie lange nehme ich ein Sabbatical?

Seit einem Jahr bietet mein Arbeitgeber die Möglichkeit, ein Sabbatical zwischen drei Monaten und einem Jahr zu nehmen. Ich habe mich für drei Monate entschieden und hänge vier Wochen Urlaub dran, also habe ich vier Monate frei.

Was mache ich im Sabbatical?

Wichtig sind mir zwei Dinge: Zeit mit meinen Kindern zu verbringen und Zeit für mich allein zu haben. Inzwischen steht der grobe Reiseplan für den Sommer und ich freue mich wie Bolle, dass ich mit meinem Sohn wieder zu zweit reisen werde. Wir wollen nach Asien. Juchheeee. Unsere erste Station ist Japan. Ich kann es selbst kaum glauben, wir beide allein ins Land der aufgehenden Sonne. Ich realisiere es wohl erst, wenn wir im Flieger sitzen.

Freie Zeit für mich allein heißt nicht, dass ich mich die restlichen Monate abseilen will. Ich bin gern zu Hause und habe Lust auf entspannte Tage im Garten, Yoga, gute Bücher und eine interessante Fortbildung habe ich auch auf dem Schirm. Natürlich würde ich gern einen Malkurs machen, eine neue Sprache lernen und vieles mehr. Ob ich etwas davon mache und was, das entscheide ich spontan. Alles kann, nichts muss.

Reiseblog für Familien, Sabbatical

Einfach mal abhängen.

Kurzsabbatical

Erst wenn ich losgehe, zeigt sich der Weg.

Wie ist es zum Sabbatical gekommen?

Dafür gibt es drei Gründe. Zum einen habe ich die Reiseberichte meines lieben Bloggerkollegen Hartmut gelesen, der sich mit seiner Familie eine mehrmonatige Auszeit genehmigt hat. Zwar ganz anders als ich sie plane, aber eben mal raus aus dem Alltag und Zeit mit den Kindern genießen, solange sie noch mit ihren Eltern reisen. Hier geht es zu Hartmuts Blog: 58gradnord.com

Zum zweiten hat mein reisefreudiger Sohn signalisiert, dass er Lust hat, mit mir eine größere Reise zu unternehmen. Er ist fast 15 Jahre alt, also gibt es keine Zeit zu verlieren, nächstes Jahr kann das schon ganz anders aussehen und flügge ist er definitiv jetzt schon.

Und zum dritten habe ich gemerkt, dass ich eine Pause brauche. Mein Job macht mir Spaß, richtig großen sogar, und doch gibt es seit einem Jahr Veränderungen, die ich alles andere als positiv sehe. Mit etwas Abstand ändert sich oft der Blickwinkel, schauen wir mal, was passiert.

Familienreise Griechenland

Viel zu schnell rast die Zeit und plötzlich sind die Kleinen ganz groß.

Japanischer Garten

Reisevorbereitung, Japanischer Garten.

 

„Das Leben bewegt sich sehr, sehr schnell. Wenn du nicht gelegentlich anhältst und dich umschaust, könntest du es verpassen.“

Ferris Bueller (aus dem Film „Ferris macht blau“)


Das Für und Wider des Sabbaticals

Zweifel hatte ich natürlich auch. Traue ich mich überhaupt, das Sabbatical zu beantragen. Wie kommt das bei meinen Vorgesetzten an? Was passiert mit meinem Arbeitsaufgaben? Werden meine Kollegen die Leidtragenden sein? Wie wird das finanziell, kann ich mir das überhaupt leisten? Wie wird der Wiedereinstieg? Diese und andere Fragen haben mich bewegt, aber nicht davon abgehalten.

Interessanterweise haben mich Freunde und Kollegen immer zuerst nach dem finanziellen Aspekt befragt. Also Butter bei die Fische, wie ein Sabbatical funktioniert. Es gibt zwei Möglichkeiten, entweder spart man Zeit an oder verzichtet auf Geld. Bei mir ist es so, dass ich in einer dreimonatigen Ansparphase auf Gehalt verzichte, das mir in der Freistellungsphase ausgezahlt wird. So bekomme ich jeden Monat Geld, wenn auch weniger, bin aber voll kranken- und rentenversichert.

So langsam werde ich kribbelig, denn in zwei Wochen starte ich in mein Sabbatical. Ganz ehrlich, so richtig vorstellen kann ich es mir noch nicht. Aber die Vorstellung gefällt mir unglaublich gut.

Kürzlich habe ich einen großartigen Film im Kino gesehen. „Edie – für Träume ist es nie zu spät“. Es geht um eine alte Dame, die seit ihrer Jugend davon träumt, einen Berg in den schottischen Highlands zu besteigen. Mit 83 Jahren macht sie sich auf den Weg, um ihren Traum zu erfüllen. Der Film ist brillant, inspirierend und ermutigend. Ich muss keine 83 werden, um zu erkennen, dass die Zeit, die wir haben, endlich ist. Und Zeit für die schönen Dinge des Lebens ist jetzt.

Georgischer Wein

Ich stoße mit Euch an, zum Wohl Ihr Lieben. Auf uns alle und unsere Träume.
Da ich von Natur aus ein wenig neugierig bin, interessiert es mich sehr, wie es Euch mit dem Thema geht. Habt Ihr Euch schon mit dem Gedanken beschäftigt, kurz oder länger auszusteigen? Oder habt Ihr es bereits ausprobiert? Wie sind Eure Erfahrungen?

Reiseblog Viermal Fernweh, Kurzsabbatical

Bis bald, ich bin dann mal weg. 🙂


Und wenn Du wissen willst, wie es war, hier kommt mein Rückblick auf mein Sabbatical:

Hat die Auszeit mein Leben verändert? Rückblick auf mein Sabbatical

16 Kommentare

  1. Ich hab Gänsehaut und ein bisschen feuchte Augen bekommen beim Lesen. Es ist so wichtig, ab und zu inne zu halten! Ein Sabbatical, ob mit oder ohne (längere) Reise, ist genau richtig dafür. Ich wünsche Dir eine wunderbare Zeit <3

    • Ines sagt

      Vielen Dank Dank Julia für Deinen lieben Kommentar und viele Grüße aus Tokio. Wir sind gestern angekommen. ?

  2. Liebe Ines,
    Das freut mich total für Dich! Und vor allem, dass,Du mit Deinem Sohn alleine auf Reisen gehst. Man muss die kostbare Zeit mit den Kindern wirklich nutzen.
    Ich wünsche Euch tolle Erlebnisse und Dir eine wunderschöne Auszeit.
    Lieben Drücker von Sanne

    • Ines sagt

      Ganz lieben Dank, ich bin sehr gespannt, wie es wird. So langsam steigt das Reisefieber. Liebe Grüße, Ines

  3. Eine schöne Zeit, liebe Ines. Ein bisschen etwas davon werden wir ja sicher an dieser Stelle mitkriegen. Ich freu mich drauf. Liebe Grüße, Stefanie

    • Ines sagt

      Herzlichen Dank Stefanie. Im Blog wird es erstmal ruhig, aber auf Instagram und Facebook werde ich ein paar virtuelle Urlaubsgrüße verschicken. Liebe Grüße in den schönen Norden. Ines

  4. Liebe Ines,
    ich freue mich für dich, dass es jetzt doch noch klappt! Und ich kann dich nur bestärken: Eine Auszeit tut so gut, insbesondere, wenn man sich drauf einlässt und die Dinge kommen lässt, wie sie kommen. Wir waren im Winter 2 Monate in Kenia / Tansania, zwar war das kein richtiges Sabbatical (Bücher mussten geschrieben und rausgebracht werden) aber der Perspektivenwechsel hat megagut getan. Zeit mit den Kindern, kein Termindruck, das Leben darf ein wenig langsamer werden… mir hat es viel gebracht. Ich wünsche dir eine tolle Zeit und vielleicht auch ein bisl Langeweile… wer kennt das heute schon noch? Daraus wächst dann wieder etwas Neues. Und Japan – mein Wunschreiseziel! Bitte berichte, wie es war!
    Viele Grüße,
    Britta

    • Ines sagt

      Liebe Britta, lieben Dank für Deinen Kommentar. Kenia und Tansania klingen ja auch mächtig spannend und Perspektivwechsel ist ein gutes Stichwort. Für mich ist es genau der richtige Zeitpunkt, mal einen anderen Blickwinkel auf viele Dinge einzunehmen. Reisebilder gibt es auf Instagram :-U und früher oder später auch Blogposts zur Reise.
      Liebe Grüße, Ines

  5. Hach, Ines, das ist eine tolle Entscheidung! Ich wünsche dir wunderbare vier Monate, in Japan und zu Hause, mit deiner Familie und allein. Genieß die Zeit! Auf die Berichte freue ich mich jetzt schon.
    Das Thema Sabbatical habe ich auch im Kopf, aber zeitlich gerade nicht konkret, schließlich war ich in den letzten sechs Jahren drei Mal kindertechnisch raus. Jetzt ist erst mal wieder arbeiten angesagt. Da die Aus- und Wiedereinstiege aber immer geklappt haben, wird das auch bei einem Sabbatical funktionieren, da bin ich mir sicher.
    Alles Gute für die nächsten vier Monate!!!
    LG, Nicole

    • Ines sagt

      Hab vielen Dank für Deine lieben Worte. Ich bin total gespannt, wie sich das wirklich anfühlen wird, im Sabbatical zu sein. Einerseits frei, aber mit Netz und doppeltem Boden. Ich freue mich auf die freie Zeit zu Hause genauso wie auf die Reisen.
      Liebe Grüße, Ines

    • Ines sagt

      Ganz lieben Dank. Ich habe bei Dir damals mitgelesen und fand die Idee super. Und nun ist der Tag X schon da. 🙂
      Viele Grüße, Ines

  6. Hallo Ines,
    gute Entscheidung. Ich bin gespannt auf Deine Geschichten aus dem Sabbatical.

    Viele Grüße,
    Sabine

    • Ines sagt

      Vielen Dank. 🙂 Auf die Geschichten bin ich auch gespannt, mal sehen, was die Zeit so bereithält. Liebe Grüße, Ines

  7. Liebe Ines,

    ich wünsche dir eine ganz tolle freie Zeit mit vielen neuen Perspektiven. Natürlich bin ich jetzt schon mega-gespannt, was du von deiner großen Tour allein mit deinem nicht mehr Kleinen berichten wirst! Auf jeden Fall klingt das nach tollen Plänen, die du da hast. Ich finde es eine gute Idee, sich ab und zu mal Zeit zu nehmen, um sich wieder darauf zu besinnen, was das Wesentliche ist (nämlich nicht Arbeit, auch wenn die sein muss und sogar Spaß macht ;-)). Ich bin nach meinen vier Monaten Reise-Auszeit 2015 auf jeden Fall mit viel mehr Gelassenheit in den Alltag zurückgekehrt.

    Alles Liebe für dich!
    Gela

    • Ines sagt

      Ganz lieben Dank Gela. Mein letzter Arbeitstag liegt hinter mir und jetzt heißt es ankommen im Sabbatical. Im Moment habe ich den Kopf voll mit all den Reisevorbereitungen, aber ich hoffe sehr, dass der Kopf bald frei ist und bin gespannt, ob und wie sich der Blickwinkel auf vieles ändern wird. Euch einen schönen Sommer. Bis bald, liebe Grüße. Ines

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.