Wir verlassen heute die Garden Route und das Meer in Richtung Kleine Karoo. Auf Wunsch der Kinder fahren wir nach Oudtshoorn, dem Zentrum der südafrikanischen Straußenzucht. Wir hatten schon im Mokolodi Nature Reserve und Addo Elephant National Park das Glück, Strauße in freier Wildbahn zu sehen. In Oudtshoorn kann man sie nicht nur sehen, sondern ihnen bei einer Führung über die Farm ganz nahe kommen.

Straußenfarmen in Oudtshoorn

Auf Empfehlung unserer B&B-Gastgeber fahren wir zur Highgate Ostrich Show Farm, südlich von Oudtshoorn. Es git so viele, dass wir froh über einen Tipp sind. Die Tour beginnt mit allgemeinen Erklärungen und einem Rundgang durch die Brutstation und Werkstätten. Unser Guide spricht ein klares Englisch, so versteht unser Großer vieles selbst und ist nicht so schnell gelangweilt. Diese Strauße sind sehr beeindruckende Wesen. Ihre Eier sind unkaputtbar, ein Straußenei entspricht der Menge von 24 Hühnereiern. Ihre großen Kulleraugen sind unglaublich scharf, ihr Gehirn ist dagegen nur so groß wie ein Golfball.

Mit ihren langen Beinen sind sie irre schnelle Läufer. Sie schaffen bis zu 75 km/h und sind damit schneller als mein kleines Moped.

Beim Füttern der Strauße haben alle ihren Spaß, vor allem bei der Eimeraktion als unser Guide einem jungen Mann den Futtereimer in die Hand drückt.

Die weichen Federn werden z.B. für Boas, Schmuck und Staubwedel verwendet.

Jetzt wird es spannend, es geht raus ins Farmland. Zuerst überprüfen wir, ob die Eier wirklich so hart sind. Ja, sind sie.

Wer Lust hat, der bekommt jetzt seine Chance auf ein Foto mit Jack. Warum Jack? Viele männliche Strauße heißen Jack, weil ihr Fußnagel schärfer ist als das Messer des berühmten Jack the Ripper.

Jetzt wird es ernst

Auf dieser Farm wird Straußenreiten angeboten und die Möglichkeit, für ein Foto auf einem Strauß zu sitzen. Für mich ist das nichts, die Tiere tun mir leid. Ich setze mich weder auf Jack & Co. noch reite ich auf ihnen. Das Maximalgewicht für Straußenreiter beträgt 75 kg. Allerdings schwingt sich ein Holländer auf einen Strauß, der gemogelt hat und ganz bestimmt mehr wiegt. Das ist schon mehr als bedenklich, das arme Tier.

Zum Abschluss des Farmbesuchs wird uns ein Straußenrennen gezeigt. Alter Schwede, die sind wirklich mega schnell. Aber auch hier überwiegt der schale Beigeschmack, dass das für die Riesenvögel nicht gut sein kann.

Nach fast eineinhalb Stunden geht die Tour zu Ende und wir werden in den Shop entlassen. Gekauft haben wir nichts, nur die ganzen edlen Produkte aus Eiern, Federn und Leder bestaunt.

Wir bei dieser Tour eine ganze Menge über die Riesenvögel gelernt und die Kinder sind total begeistert. Ich hoffe, dass zukünftig auf das Straußenreiten verzichtet wird. Das braucht keiner.

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Infos zu Oudtshoorn und Straußenfarmen

Oudtshoorn ist etwa eine Autostunde von den Orten George und Mossel Bay an der Garden Route entfernt. Beide Routen führen über kurvenreiche Straßen und zum Teil spektakuläre Pässe ins Straußenland.

Die Straußenfarmen liegen außerhalb von Oudtshoorn in allen Himmelsrichtungen. Die meisten bieten Führungen an. Auf vielen kann man auch übernachten. Wir haben uns für die Highgate Ostrich Show Farm aus rein praktischen Gründen entschieden. Unsere Gastgeber haben sie empfohlen und sie liegt an der richtigen Ausfallstraße für unsere Weiterfahrt. Die Preise variieren je nach Tour. Wir haben für ca. 1,5 Stunden 140,00 Rand pro Erwachsenem und 90,00 Rand pro Kind bezahlt.

Oudtshoorn selbst ist zwar die bedeutendste Stadt der Kleinen Karoo, kann es aber mit den Schönheiten am Meer wie Plettenberg oder Knysna nicht aufnehmen. Die Straußen-Hauptstadt scheint in den letzten Jahren etwas an Glanz verloren zu haben. Sehenswert sind dennoch die schönen viktorianischen Villen und für einen Abend im Restaurant Nostalgie hat sich der Weg nach Oudtshoorn gelohnt. Das Essen ist großartig, jedes Detail stimmt und es ist gemütlich wie in Großmutters guter Stube.

Im Restaurant Nostalgie – Rote Beete-Salat mit Feta und Straußenfilet

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Südafrika zum Weiterlesen:

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• Herzklopfen an der Grenze – von Südafrika nach Botswana
• Garden Route #3 – Wandern im Robberg Nature Reserve
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