Wer ein Stück schwedisches Küstenidyll sucht, der ist in Smögen goldrichtig. Der kleine Ort, nördlich von Göteborg, gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Orten an der schwedischen Westküste. Wo sind die bunten Häuser von Smögen? Das fragen wohl die meisten Besucher, denn sie sind eines der bekanntesten Fotomotive der ganzen Westküste.
Wir wollen sie auch unbedingt wiedersehen, denn unser letzter Trip nach Smögen liegt schon viele Jahre zurück.
Wo genau liegt Smögen?
Der schnucklige Ort liegt auf der gleichnamigen Insel Smögen in der Provinz Bohuslän an der Westküste, die auch gern Bestküste genannt wird. Von Göteborg erreicht Ihr Smögen mit dem Auto in gut 1,5 Stunden. In die andere Richtung, nach Oslo, sind es ca. 2,5 Autostunden.
Durch die Insellage müsst Ihr die 500 Meter lange Smögenbron überqueren, um in den Ort zu kommen. Das führt im Sommer zu Staus und auch jetzt, am Saisonende, dauert es länger, da auf der Brücke Bauarbeiten stattfinden.
Die Parkplatzsuche kann in der Hochsaison recht herausfordernd werden und die Preise sind ziemlich happig. Eine gute Alternative, nach Smögen zu kommen, ist die Anfahrt mit dem Boot. Vom Nachbarort Kungshamn verkehren regelmäßig Zitaboote. Die Fahrt mit diesen offenen Holzbooten dauert ca. 15 Minuten und in Kungshamn könnt Ihr auch wesentlich günstiger parken.
Die Zitaboote sind am Saisonende zweimal pro Stunde gefahren. Kosten pro Person 50,- SEK.
Zitaboot
Falls Ihr über die E6 und die Landstraße 171/174 nach Smögen fahrt, haltet an der Lyckans Stenugnsbageri an. Es ist nicht nur ein schönes Plätzchen, Kaffee, Kuchen und Sandwiches sind sehr lecker.
Lyckans Stenugnsbageri
Was macht Smögen so besonders?
Das Besondere an Smögen ist die Smögenbryggan, ein ca. 1000 Meter langer Holzsteg, der sich zwischen Meer und Granitfelsen entlangzieht. Hier reihen sich Geschäfte, Galerien, Cafés, Imbisse und Restaurants aneinander, die in die ehemaligen Bootsschuppen eingezogen sind. An der Meerseite der Holzpromenade schaukeln Segelboote und schicke Yachten im Wind.
Aber es ist nicht der Steg allein, es ist die Atmosphäre in Smögen: Sommer, Sonne, Leichtigkeit, Seglerglück und der Kontrast der bunten Häuschen, den mächtigen Granitfelsen und dem Hafentreiben.
Als wir über die Smögenbryggan schlendern, ist es ziemlich voll. Es ist Wochenende, Cafès und Restaurants sind gut gefüllt, die Leute, meistens in Shorts und Ringelshirt unterwegs, genießen den herrlichen Spätsommertag. Wir müssen schon suchen, um noch einen Platz in einem Fischlokal zu ergattern.
Nach einer guten Portion Garnelen, flanieren wir die Smögenbryggan entlang. Jetzt – am Saisonende – stehen überall REA-Schilder in den Schaufenstern. Das bedeutet Schlussverkauf und die (Sonder)Angebote sind wirklich sehr verlockend (vor allem die maritime Mode). Dann endlich kommen wir zu den berühmten bunten Häusern. Sie stehen ganz am Ende der Bryggan. Sie sind wirklich wunderschön, egal aus welcher Perspektive wir sie uns ansehen.
Als wir zwei Tage später am Abend in Smögen sind, ist der Ort kaum wieder zu erkennen. Geschäfte und die meisten Restaurants sind geschlossen und außer uns sind nur ein paar Leute auf der Bryggan unterwegs.
Großartig ist, dass wir die schönen Bootshäuser jetzt für uns allein haben und ungestört fotografieren können.
Wer nach Smögen kommt, sollte sich auf keinen Fall die frischen Smögenräkor (Garnelen) entgehen lassen, die frisch aus dem Skargerrak gefischt werden. Es gibt sie in verschieden Variationen und sie sind wirklich extrem lecker. Wir haben unsere Portion Smögenräkor bei Ekelöfs Mat & Bar (am Anfang der Bryggan) genossen. Gleich daneben befindet sich die Fischauktion (Fischmarkt), hier wird vormittags der frische Fang gehandelt.
Smögen ist nur eine der vielen kleinen Perlen, die an der schwedischen Westküste liegen. Wir haben in der Nähe von Smögen gewohnt und hatten eine gute Basis, um auch die umliegenden Orte zu besuchen.
Hier noch ein paar Tipps für die Gegend um Smögen:
Bootsfahrt zur Insel Hållö
Südlich von Smögen liegt die kleine Schäreninsel Hållö. Hier könnt Ihr über die Felsen wandern oder den ältesten Leuchtturm der Provinz Bohuslän besichtigen. Es gibt mehrere Badestellen und im Sommer sind die Jugendherberge und das Café geöffnet. Die Fahrt nach Hållö dauert ca. 15 Minuten. Die Boote fahren von Smögen und Kungshamn.
Hunnebrostrand
Eine weitere Perle an der schwedischen Westküste ist Hunnebrostrand. Dieser kleine Ort ist ein Träumchen. Auf den ersten Blick scheinen alle Häuser weiß gestrichen zu sein, in den Fenstern stehen rosa Geranien und in den Vorgärten weiße Hortensien. Da hüpft das Herz der Inga Lindström-Fans.
Mittelpunkt des Ortes ist der Hafen mit langem Steg und zur Abwechslung roten Holzhäusern. In den ehemaligen Fischerhütten befinden sich – wie in Smögen – kleine Geschäfte.
Am Hafen legen wir eine Pause ein und genießen es, an diesem schönen, friedvollen Ort zu sein.
Wandern rund um Smögen
Ihr findet in der Gegend um Smögen viele Wanderwege, die u.a. in den Naturschutzgebieten Sandö und Ramsvikslandet liegen. Ramsvik liegt auf einer Halbinsel und wird mit dem weitläufigen Felsengebiet auch als „Reich der Klippen“ bezeichnet. Ich finde diese Landschaft einfach wundervoll und viel abwechslungsreicher als es auf den ersten Blick scheint.
Nordens Ark
Auch wenn wir dieses Mal Nordens Ark ausgelassen haben, können wir das riesige Freigehege empfehlen, da wir es schon auf früheren Reisen besucht haben. Nordens Ark (Arche des Nordens) ist mehr als ein Tierpark. In dem ca. 120 ha großen Wildpark liegt der Fokus klar auf dem Schutz bedrohter Tierarten. Hier leben u.a. Wölfe, Schneeleoparden, Otter und Amurtiger. Holzstege und Wanderwege führen durch das Freigehege mit üppiger Vegetation. Besonders für Familien ein toller Tipp. ⇒ nordensark.se
Havets hus in Lysekil
Wenn ein Teenager ein Aquarium lobt, dann muss es wohl gut sein. Im Meeresaquarium Havets hus könnt Ihr die Unterwasserwelt des Skagerraks erleben. In verschiedenen Salzwasseraquarien und einem Tunnelaquarium seht Ihr die Meeresbewohner der Region und manche sehen echt gruselig aus.
Von der Dachterrasse des Restaurants habt Ihr einen schönen Ausblick auf den Hafen, dort starten auch die Boote für die Robbensafari.
Mehr Infos findet Ihr hier: havets hus.se
Eigentlich lag Smögen nicht auf der Route unserer diesjährigen Schwedenreise. Ich bin sehr froh, dass wir uns für den Umweg entschieden haben, denn die Gegend gehört für mich zu den schönsten Küstenlandschaften Schwedens und ich bin sicher, dass wir bald wiederkommen.
