Einen Mietwagen zu bekommen, war gar nicht so einfach, aber nun steht er vor der Tür und wir können die ganze Insel erobern. Schließlich wollen wir die berühmten Taubentürme und die schönen Marmordörfer sehen.
Unser erster Weg führt uns in die Gegend um den Berg oder besser den Felsklotz Exombourgo, nur schlappe 540 Meter hoch. Von den vielen kleinen Dörfern gefällt uns Volax am besten. Hier scheinen die griechischen Götter Bowling gespielt zu haben. Rund um den Ort liegen riesige Felsbrocken verstreut. Volax selbst ist ein schnuckliges Dorf mit weiß gekalkten Häusern, blauen Türen, kleinen Treppen und üppigem Blumenschmuck. Hier arbeiten noch einige Korbmacher, denen wir bei der Arbeit zusehen konnten.
In der Nähe liegt Arnados, ein klitzekleines Dorf, daß uns v.a. als kulturelles Erlebnis in Erinnerung bleiben wird. In den kleinen, oft überwölbten Gassen müssen wir die Köpfe einziehen. Auf der Platia wird gerade für das Konzert von Maria Farantouri aufgebaut, eine bekannte griechische Sängerin.
Wir beschließen zu bleiben und lauschen mit gut 1000 anderen Liebhabern ihrer Musik. So ein Live-Konzert ist immer wieder ein wunderbares Erlebnis und die Stimmung mitreißend, auch wenn wir die Texte nicht kennen. Auf dem Weg zum Auto sagte uns Lisa, dass es dort sehr schön war, nur der Gesang war nicht so toll. (Signomi Maria.)
Unsere Inseltour führt uns am zweiten Tag ins Marmordorf Pirgos. Das Dorf mit seinen weißen verschachtelten Häusern und Gassen liegt inmitten der kargen Berglandschaft.
Zentrum des Dorfes ist die Platia in deren Mitte eine riesige Platane steht, umgeben von vielen Kafenia. Sehenswert ist das Marmormuseum, auch für die Kinder.
Mit alten Werkzeugen, Modellen und kleinen Filmen wird anschaulich gezeigt, wie die Kunstwerke aus einem Fels entstehen. Aus der Gegend um Pirgos kommen grüner und weißer Marmor, der sich hier überall wiederfindet: in den Gassen, auf Straßenschildern, den Treppenstufen und der Bushaltestelle.
Nur ein kleines Stückchen weiter haben wir die Nordküste der Insel erreicht. Panormou ist ein nettes Fischerdorf mit einem kleinen Strand und die Kinder freuen sich über ihre Badepause. An der Hafenpromenade sitzt man hervorragend in einer der Tavernen und kann fangfrischen Fisch essen.
Die kleine Insel spart nicht mit Superlativen: Sie ist heilig, verfügt über reich(st)e Marmorvorkommen und berühmt für die Taubentürme. Diese gibt es zwar auf vielen Kykladen-Inseln, aber nicht in dieser Dichte.
Mehr als 800 der oft reich verzierten Türme und Türmchen soll es noch geben. Sie sind an drei Seiten geöffnet (außer zur windigen Nordseite) mit Nistplätzen im Inneren, Ein- und Ausfluglöchern. Erbauer der ersten Taubentürme waren die Venezianer, die Tauben als Delikatesse und Briefboten schätzten. Der Taubenmist ist hervorragender Dünger.
Heute sind nur noch wenige der Türme bewohnt, aber hin und wieder zeigt sich ein Täubchen. Im Umkreis von Kambos (auf dem Weg von Tinos-Stadt nach Pirgos) sind die meisten Türme zu sehen.
Mit einem letzten Blick in das Dorf Kardiani, das zu großen Teilen aus Marmor erbaut ist, düsen wir zurück nach Tinos-Stadt. Kali nichta.
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Schöne Berichte über dieses Land! Ich war noch nie in Griechenland, wissen die Götter, warum, aber ich will unbedingt mal hin. Ich glaube, es scheiterte bisher daran, dass ich nicht wusste, auf welche Insel oder Halbinsel zuerst und zuviel auf einmal wollte ich auch nicht sehen.
Vielen Dank. Eine Empfehlung auszusprechen ist immer schwer und es kommt darauf an, was Du suchst und wann Du fahren willst. Vielleicht ist Rhodos eine gute Einsteigerinsel, zwar touristisch, dennoch mit guten Rückzugsmöglichkeiten.
Ohhh. Die Bilder sind mal wieder super schön. Fast jedes macht sich total gut auf einer Postkarte 🙂 Danke für die tollen Eindrücke. Ich wünsche euch weiterhin eine ganz tolle Zeit und freue mich auf viele weitere so super schöne Bilder. Liebe Grüße!
Dankeschööön, sind inzwischen auf Insel Nr. 2, Bilder folgen. 😉